1. Zusammenlegung könnte die SPD schlagkräftiger machen

    Nachwuchssorgen in der Partei / Auflösen der Ortsvereine als Chance sehen

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    OBERNKIRCHEN (wa). Der allgemein grassierende Mitgliederschwund in Vereinen macht auch beim Obernkirchener SPD Stadtverband nicht Halt. Immer weniger und immer älter lautet das Fazit vom Vorsitzenden Jörg Hake. Angedacht sei nun, die einzelnen Ortsvereine dicht zu machen und sich auf den Ortsverein Obernkirchen zu konzentrieren.

    Derzeit gibt es noch 202 Mitglieder aufgeteilt in die Ortsvereine Obernkirchen, Vehlen, Krainhagen, Gelldorf und Röhrkasten. Die Auflösung der einzelnen SPD-Stätten wolle man allerdings nicht über den Zaun brechen und nach intensiven Beratungen frühestens im Jahr 2014 umsetzen.

    Die Zielgruppe der SPD seien nicht mehr die Anfang 20-jährigen, sondern eher die ältere Generation, die sich bereits niedergelassen hat, stellte Hake fest. SPD-Mitglied Dieter Nerge machte für dieses Problem unter anderem die Medien verantwortlich. "Die Internetseite kann man in die Tonne treten", sagte er. Das einstige Bild der SPD Obernkirchen gebe es nicht mehr – er sehe den Vorstand in der Pflicht dies zu ändern. Unter anderem bemängelte er die nicht vorhandene Aktualität der Beiträge im Internet. Vieles sei veraltet und auch die Presse würde laut ihm nicht genügend Bericht erstatten. Ein Blick auf die Website genügt: Gleich auf der Home-Seite ein Terminhinweis aus dem Februar.

    Auch Veranstaltungen der SPD laufen schleppend: sie werden zwar reichlich organisiert – aber kaum besucht. SPD-Landtagskandidat Karsten Becker war Gast der Veranstaltung und bekräftigte Hakes Vorschlag: Durch die Zusammenlegung vieler kleiner Stellen zu einer großen könnte die SPD in Obernkirchen "schlanker und schlagkräftiger werden". Vor Ort sollten nur politische Dinge geklärt werden, die zentrale Presse- und Kassenarbeit könne am besten eine Stelle regeln.

    Auch die Kooperation der SPD Obernkirchen mit den Ortsvereinen Bad Eilsen und Auetal seien laut Becker ein guter Weg. Seine anschließende Rede eröffnete der SPD-Landtagswahlkandidat mit einem kritischen Blick: "In vielen Köpfen spukt rechts", sagte Becker. Nur heute sei man so weit, in der Öffentlichkeit auch noch dazu zu stehen. Die Demokratie müsse klar stellen: "Wir wollen kein rechtes Gedankengut und keinen Rassismus." Das werde die folgende Generation weitertragen. Als weiteren kritischen Handlungspunkt benannte er die Landeszentrale für politische Bildung, die in Niedersachsen als einziges Bundesland in Deutschland geschlossen werden solle.

    Als weiteren Tagesordnungspunkt standen die Vorstandswahlen an: Die 25 Stimmberechtigten bestätigten diesen wie folgt: Vorsitzender Jörg Hake (23-mal ja, zwei Enthaltungen), Vizevorsitzender Oliver Keller (21-mal ja), Vizevorsitzende Kirsten Battaglia (16-mal ja, dreimal nein, sechs Enthaltungen), Geschäftsführer Manfred Eßmann (21-mal ja, eine Enthaltung), Vizegeschäftsführer wird Martin Völkening (23-mal ja, zwei Enthaltungen), der diese Position nun als junges Mitglied bekleidet, Hauptkassierer Klaus Lüersen (25-mal ja), sowie der zweite Kassierer Erhard Vinke (23-mal ja, zwei Enthaltungen).

    Foto: wa

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