(al). Rund 90 Plätze kann die Samtgemeinde Rodenberg im kommenden Jahr Eltern bieten, die für ihren Nachwuchs unter drei Jahren eine Krippenbetreuung suchen. Hinzu kommen Kapazitäten bei hiesigen Tagesmüttern. Das Rathaus sieht damit den ab 1. August 2013 bestehenden Rechtsanspruch für 35 Prozent aller in Frage kommenden Kinder als erfüllt an.
Zwei Betreuungsschwerpunkte wird es geben: das derzeit im Umbau befindliche Gebäude "Rappelkiste" in Lauenau sowie ein noch zu errichtender Neubau in der künftigen Siedlung "Leimkaute" in Rodenberg. Den Stand der Bauarbeiten im ehemaligen Kindergarten des Fleckens stellte Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann jetzt vor. Die Veränderungen seien "im Plan", betonte er, so dass voraussichtlich ab 1. Februar der Betrieb aufgenommen werden kann. Momentan würde eine Krippengruppe provisorisch in einem Sitzungszimmer des Gewerbeparks betreut. Heilmann lobt in diesem Zusammenhang die Eltern: "Wir erfahren eine sehr positive Unterstützung."
Unterdessen krempeln die Handwerker die 1976 in Betrieb genommene "Rappelkiste" komplett um. Decken wurden abgesenkt, um die Akustik zu verbessern und Platz für Wärmedämmung zu schaffen. Die energiefressenden Lichtkuppeln sind verschwunden; fast alle Räume wurden neu zugeschnitten. Veränderte Fensterflächen sorgen für mehr Helligkeit. Auch im Außenbereich gibt es unübersehbare Veränderungen: Hohe Bäume und ausufernde Sträucher sind verschwunden. So bietet sich Platz für Matschecke, Sandkasten und einen Fahrbahnparcours für Bobbycars.
Heilmann verschweigt anfängliche Sorgen nicht: Hier ein "nur" sanierter Altbau, in Rodenberg die komplette Neukonzeption einer Kinderkrippe hätte das Interesse durchaus mehr auf das Angebot in der Deisterstadt lenken können. Doch die "Rappelkiste" sei mit 28 von 30 zur Verfügung stehenden Plätzen bereits jetzt fast komplett belegt: "Acht Eltern wünschen sich sogar eine Ganztagsbetreuung bis 17 Uhr." Die Anmeldungen für Rodenberg dürften erst im Frühjahr richtig einsetzen, wenn endlich mit dem Bau begonnen werden könne. Neben 30 Plätzen in der "Leimkaute" gebe es jedoch noch weitere 21 Möglichkeiten in den Kindergärten "Im großen Feld" und "Mozartweg". Fünf Krippenkindern bietet der Apelerner "Kunterbunt" Raum.
Das ausreichende Angebot ist für den Samtgemeindebürgermeister jedoch nur die eine Seite der Medaille. Er befürchtet, dass die derzeitigen Anstrengungen seiner und vieler anderer Kommunen durch das vom Bund soeben eingeführte Betreuungsgeld unterlaufen werde: "Da bleiben bestimmt Kinder weg, weil Eltern die Zuwendung mitnehmen wollen." Foto: al