1. Auch kalte Luft bringt angenehme Wärme

    Neues Heizungssystem für Lauenauer Schule / Samtgemeinde schätzt Wärmepumpen-Technik

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    LAUENAU (al). Der tonnenschwere Heizkessel im Keller der Lauenauer Albert-Schweitzer-Schule hat ausgedient. Das gusseiserne Monstrum steht bereits mitten im Betriebsraum und muss "nur" noch in seine Einzelteile zerlegt werden. Die schweißtreibende Angelegenheit steht den Installateuren des örtlichen Heizungs- und Sanitärunternehmens Wehrhahn erst noch bevor. Die neue Technik haben sie bereits montiert: Zwei Wärmepumpen sorgen künftig für warme Klassenzimmer – selbst an frostkalten Tagen.

    Die beiden großen Metallschränke vor dem alten Haupteingang müssten eigentlich bestes Anschauungsobjekt für Fragen im Sachunterricht sein. Wochenlang forderten die aus dem Boden ragenden schwarzen und gelben Kunststoffrohre die Neugier der Kinder heraus. Jetzt wurden die beiden 600 Kilogramm schweren Aggregate mit Hilfe eines Radladers auf die vorbereiteten Fundamente bugsiert. Von hier aus führen dicke Leitungen zu drei Pufferspeichern im Keller mit einem Gesamtvolumen von 3000 Litern Wasser.

    Wehrhahn-Geschäftsführer Dirk Tetzlaff ist davon überzeugt, dass mit der 60.000 Euro teuren Investition deutliche Einsparungen bei den Energiekosten zu erzielen sind. Sechs Grad gewinnen die Wärmepumpen aus der Außenluft: "Und das funktioniert bis zu minus 15 Grad." Da die Klassenräume nur von 6 bis 14 Uhr beheizt werden müssen, steht die übrige Zeit des Tages zur Verfügung, weitere Wärme für den nächsten Morgen zu speichern. Falls bei Defekten oder bei extremen Wetterlagen das System nicht funktioniere, schalte sich automatisch eine Gasheizung zu, die den Speicherinhalt auf die geforderte Betriebstemperatur bringt beziehungsweise diese hält. Über das Jahr gesehen, dürfte der Anteil aber bei weniger als zehn Prozent liegen. Darüber hinaus beschränke sich der Energiebedarf nur auf die Stromkosten für die Pumpen des Wasserkreislaufs. Doch auch diese seien nach neuestem sparsamen Verbrauch ausgewählt worden.

    Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann ist vom Wärmepumpen-Betrieb restlos überzeugt. Es gebe "nur positive Erfahrungen" von den ähnlich betriebenen Sporthallen, Feuerwachen und sogar dem Bauhof. Anfangs habe es noch für das letztgenannte Gebäude Zweifel wegen seiner großen Rolltore gegeben. Doch selbst diese beeinträchtigen die erwarteten Leistungen nicht.

    Natürlich gebe es einen Unterschied zwischen Neubauten und deren höherem Dämmstandard und bereits länger vorhandenen Objekten. Deshalb seien in der Schule in den vergangenen Jahren erhebliche Sanierungen vorgenommen worden: Die Dämmung von Dach und Außenhaut sowie neue Fenster würden inzwischen den Energiebedarf um mehr als die Hälfte reduzieren. Deshalb könne die neue Heiztechnik mühelos die Gesamtfläche von 3200 Quadratmetern an Klassenzimmern und Fluren bedienen. Foto: al

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