STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Mit dem Engagement des Extremsportlers und Musikers Joey Kelly haben die Organisatoren der "Schaumburger Laufserie" einen echten Volltreffer gelandet. Auf der Abschlussveranstaltung der Serie in der Sparkassengeschäftsstelle amüsierte und begeisterte Kelly rund 300 Zuhörer.
"Schmerzen sind nur Hysterie des Körpers", dieses Motto gebrauchte Joey Kelly mehrmals, als er über seine sportliche Betätigung berichtete. In seinem Vortrag schlug er einen Bogen von seiner ersten Teilnahme bei einem Jeder-Mann-Triathlon bis hin zu Langstreckenrennen unter extremen klimatischen Bedingungen. In seinen ersten Kurztriathlon sei er mit mehr Enthusiasmus und Entschlossenheit als Fitness und Können gestartet. Dies zeigte sich bei der Schwimm-Disziplin. "Hätte es keine Boje zum Festhalten gegeben, ich wäre ersoffen", berichtete Kelly. Mit seiner Selbstironie und schonungslosen Ehrlichkeit brachte er sein Publikum immer wieder zum Lachen. In das Gelächter mischte sich eine gehörige Portion Bewunderung, als Kelly schilderte, wohin dieser etwas holprige Start in den Ausdauersport schließlich führte. Der Referent testete bei einer ganzen Reihe von Extremrennen die Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit aus. Er lief unter anderem in der Wüste bis buchstäblich die Füße bluteten, schleppte sich mit dem Lastschlitten im Schlepptau durch die Antarktis bis zum Südpol, lief in Alaska über 135 Kilometer ohne Stopp durch Schnee und Kälte.
Interessant sei der Zieleinlauf am Ende des Alaska-Rennens gewesen. "Da steht kein Mensch. Da ist nur ein Telefon, mit dem man anrufen muss, um Bescheid zu sagen, dass man angekommen ist und jetzt abgeholt werden möchte", so Kelly. Als er sich gemeldet und gesagt habe, er habe es geschafft und sei jetzt da, habe der Gesprächspartner nur geantwortet: "Klasse, das hätte ich nicht gedacht".
So ergehe es den Teilnehmern der Schaumburger Laufserie nicht, diese würden im Ziel stets freundlich aufgenommen. Kelly betonte, dass ihm der Ausdauersport viel für alle Bereiche seines Lebens gegeben habe. Sicherlich sei Extremsport in dieser Form nicht mehr gesund. Er appellierte jedoch an seine Zuhörer, sich beim Halbmarathon, der Laufserie oder in ähnlichem Rahmen zu betätigen. "Dann ist man gesund und fit", hielt er fest, "und gewinnt viel Lebensqualität hinzu". Joachim Behrens von der Sparkasse Schaumburg zog im Anschluss eine positive Bilanz zur Entwicklung der Schaumburger Laufserie. 2003 hätten die Organisatoren die Veranstaltung mit damals vier Läufen aus der Taufe gehoben, 48 Laufpässe hätten bei der Endverlosung in der Trommel gelegen. In diesem Jahr habe die Serie aus neun Läufen bestanden, 169 Läufer seien bei mindestens vier dieser Läufe gestartet, 15 hätten gar alle neun bewältigt. Mit insgesamt rund 4000 Startern sei eine Rekordbeteiligung erreicht worden. Im Jahr 2013 komme mit dem Barbarossa-Lauf in Obernkirchen ein neuer Lauf hinzu, der Lauf um die "Lange Wand" in Luhden falle weg.
An Ende der Veranstaltung wurden die von den Sponsoren der Laufserie, der Sparkasse Schaumburg, dem Fachgeschäft Intersport Kreft aus Stadthagen und den Schaumburger Nachrichten gestifteten Preise verlost.Foto: bb
