1. Keine Zeit für die Grundsteinlegung

    Baubeginn für Zechenhaus am Stolln

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    FEGGENDORF (al). Lange hat der Förderverein "Feggendorfer Stolln" auf diesen Moment warten müssen: Die Arbeiten für den Bau eines Zechenhauses haben begonnen. Inzwischen ist bereits die Bodenplatte gegossen. In Kürze rücken die Zimmerleute an, um das Gebäude in Holzständerbauweise und mit für Gebäude dieser Art typischen Holzverschalung zu erstellen. Etwas ratlos hält Vorsitzender Florian Garbe eine große Metallhülse in der Hand: Aus der eigentlich vorgesehenen Grundsteinlegung ist nichts geworden: "Das ging alles ganz schnell."

    Garbe ist darüber nicht böse. Für die Sache mit der Hülse will er sich noch etwas Originelles einfallen lassen. Viel wichtiger war ihm, dass es nun mit dem großen Vorhaben endlich losging. Seitdem vor jetzt rund zehn Jahren seine Helfergruppe noch als Arbeitskreis im Lauenauer Heimat- und Museumsverein begann, standen nur ein Bauwagen und ein Container als Materiallager und Wetterschutz zur Verfügung.

    Die beiden Betriebsgebäude, die wahrscheinlich vor 95 Jahren errichtet worden sind, waren schon lange verschwunden. Dass nun ein neues Zechenhaus genau 60 Jahre nach dem Ende der Kohlenförderung entstehen kann, erfüllt ihn mit besonderer Genugtuung.

    Der Weg dahin war weit und öffnete sich wohl erst, als der "Feggendorfer Stolln" als besonderes touristisches Ziel des Schaumburger Lands Anerkennung fand und Gelder aus EU-Leadermitteln zur Verfügung gestellt wurden. Da wuchs die Chance, neben der inzwischen auf einer Länge von 400 Metern begehbaren Kleinzeche den Besuchern auch die Übertage-Einrichtungen zu zeigen.

    "Hier soll jeder Besucher Bergmann spielen dürfen", gibt Garbe das Ziel vor. Aber in bescheidenem Umfang: Großer Publikumsrummel wie in einem Freizeitpark verbietet sich allein schon durch die abseitige Lage. "Ein Bus kommt hier zum Glück nicht hoch", freut sich Garbe über die nur für Notfallsituationen geschaffene Wegverbindung hinunter nach Feggendorf.

    Das mit einer Grundfläche von rund hundert Quadratmetern vorgesehene Gebäude in Holzständerbauweise wird eine Umkleidemöglichkeit, Mannschafts- und Sanitätsraum, Werkstatt und Sanitäranlagen aufnehmen. "Alles authentisch", verspricht er. In seinem Privathaus sowie in denen anderer Mitglieder stapeln sich bereits etliche historische Einrichtungsgegenstände bis hin zu alten Bänken und Emailschildern.

    Bauherr ist zwar der Flecken Lauenau, der auch eigene Mittel für das rund 100.000 Euro teure Projekt bereitstellt. Doch die Bergleute wollen selbst Hand anlegen. Wenn bis zum Wintereinbruch Wände und Dach stehen, kommt der Innenausbau: "Da ist eine Menge zu tun, die Arbeit im Stollen wird darunter wohl leiden". Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an