1. Den Großvater spielt eine junge Frau auf dem Fagott

    Turbulentes Kinderkonzert zum Auftakt der Musiktage

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    RINTELN (km). Ungewöhnlich "respektlose" Stimmung kennzeichnete den Auftakt der 37. Rintelner Musiktage: Auf dem Programm stand ein Kinderkonzert mit Prokofievs "Peter und der Wolf" im Mittelpunkt. Gut 300 Zuhörer, darunter in der Überzahl Kinder, sorgten dabei in der Nikolai-Kirche für eine Atmosphäre, die einem seriösen, erwachsenen Publikum bei einer seriösen, erwachsenen Aufführung wohl die Haare hätte zu Berge stehen lassen.

    Als Dirigent Wolfgang Westphal zusammen mit dem Göttinger Symphonie-Orchester zu Beginn der Vorstellung "kindgerecht" jene Instrumente vorstellte, die bei der Prokofiev-Inszenierung gleichsam die Hauptrollen spielen, da hatten auch die Musiker ihren sichtbaren Spaß: Nach den jeweils etwa zehnsekündigen Sequenzen, in denen die einzelnen Solisten ihre Instrumente erklingen ließen, tobte das junge Publikum nachgerade. Beim anschließenden Konzert zeigten dann nicht nur die Musiker unter der Leitung von Wolfgang Westpahl ihr Können, auch der Sohn des Dirigenten, Dr. Alexander Westphal, von Haus aus eigentlich Physiker, bewies Qualitäten als "Märchenonkel" - und das junge Puklikum zeigte sich jetzt adäquat zivilisiert. Während in dem musikalischen Märchen vor allem die Flöte, die Klarinette und die Oboe mit ihren putzigen Phrasen die Aktionen der beteiligten Tiere simulierten (das - von einer jungen Frau gespielte - Fagott fungierte als Großvater), erzählte Westphal den bald gebannten, zum großen Teil auf dem kühlen Boden kauernden Kindern die gleichnisreiche Geschichte - bevor am Ende abermals alle Begeisterungs-Dämme brachen.

    Foto: km

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