1. Keine Änderung bei den Marktzeiten

    Verlängerte Öffnungszeiten nach Kritik jetzt vom Tisch / "Wir können die Leute nicht zu ihrem Glück zwingen"

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STADTHAGEN (ag). Nachdem es von allen Seiten heftige Kritik hagelte, ist die Diskussion um die verlängerten Öffnungszeiten des Stadthäger Wochenmarktes jetzt beendet.

    Die aufkommende Diskussion zur Verlängerung der Öffnungszeiten um eine Stunde in der Sommersaison sorgte in der Öffentlichkeit für viel Wirbel. "Das Thema wurde permanent zerredet", so Bernd Hellmann. Die Debatte erklärte der Bürgermeister nun für abgeschlossen: "Wir werden einen entsprechenden Vorschlag an die Politik einreichen, um die 14 Uhr-Regelung rückgängig zu machen".

    Angefangen hatte die Diskussion mit der Attraktivitätssteigerung und der Ausweitung des Wochenmarktes, die gleichzeitig auch Gastronomie und Einzelhandel mit einbeziehen sollte. Im Rahmen dieser Veränderungen bestand das klare Ziel darin, die Innenstadt weiter zu entwickeln und langfristig wettbewerbsfähig zu halten. "Darunter fiel beispielsweise die Einführung regelmäßiger Veranstaltungen, die Ausweitung der Werbemaßnahmen und die Ausweitung und Begrünung der Außengastronomie", erklärten die Verantwortlichen. "Außerdem war eine Verlängerung der Öffnungszeiten von Wochenmarkt und Einzelhandel an den Samstagen der Sommersaison geplant", erläuterte Lars Masurek vom Stadtmarketing Stadthagen, "damit sollte die Zielgruppe der jungen Familien gezielt angesprochen werden und an den Wochenmarkt gebunden werden". Zudem gäbe es einen anhaltenden Trend zum Einkauf in den Mittags- und Nachmittagsstunden. Eine zusätzliche Stunde sollte die schwächeren Morgenstunden ausgleichen.

    An dieser Stelle hagelte es negative Kritik von den Marktbeschickern und den Einzelhändlern, sodass keine Einigung erzielt werden konnte. Im Wochenmarktbeirat wurde deswegen zunächst ein Kompromiss erarbeitet, der eine Probephase für die Änderung vorsah. Nach dieser Probephase in der Sommersaison 2013 sollte von Verwaltung, Markthändlern, Gastronomen, Einzelhändlern und Politik ein gemeinsames Fazit gezogen werden, als Grundlage für weitere Entscheidungen. "Eine gemeinsame Kernöffnungszeit hätte sowohl zu einer Stärkung des Marktes als auch des Einzelhandels geführt", davon sind die Verantwortlichen vom Stadtmarketing überzeugt, "langfristig hätten wir Stadthagen als einen kundenfreundlichen und zukunftsgerichteten Einkaufsstandort positioniert".

    "Wir hatten eigentlich auf eine Probezeit von zwei Jahren gehofft. Die Anlaufphase so einer Umstellung ist immer schwierig und erst die Probe auf einen längeren Zeitraum betrachtet, hätte uns ein verwertbares Ergebnis geliefert", erläuterte Holger Schulz vom Stadtmarketing.

    Doch trotz des Kompromisses, der auch im Verwaltungsausschuss Zustimmung fand, riss die Kritik der Händler und die öffentliche Diskussion nicht ab. Angesichts dieser anhaltenden negativen Schlagzeilen und dem Unwille der Marktbeschicker trafen die Verantwortlichen von Verwaltung und Stadtmarketing die Entscheidung, die Wochenmarktsatzung nicht dahingehend zu ändern. "Wir können die Leute nicht zu ihrem Glück zwingen", erklärte Holger Schulz mit Verdruss. Die Argumentation: "Das Verhältnis zwischen den beteiligten Akteuren darf langfristig nicht gestört werden und die anhaltenden negativen Schlagzeilen schaden dem Image des Marktes und des Handelsstandortes." Die Beteiligten vom Stadtmarketing und der Verwaltung zeigten sich enttäuscht. "Das ist definitiv ein Schritt zurück", darin sind sich alle einig. Obwohl sie sich so viel von den gemeinsamen Öffnungszeiten versprochen hatten, sind all die aufgetretenen Komplikationen eine zu große Hürde.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an