LAUENAU (al). Orgelklang und Texte haben rund 80 Teilnehmer dazu aufgefordert, sich intensiv mit dem Kreuzweg in der katholischen St. Markus-Kirche zu beschäftigen. Die 14 Stationen sind eine figürliche Darstellung, die der verstorbene Bildhauer Josef Hauke vor jetzt genau 25 Jahren geschaffen hatte. Sie waren das persönliche Geschenk des überzeugten Christen an seine Heimatkirche.
"Kreuzwege" sind in katholischen Gotteshäusern normalerweise als Bildreihen anzutreffen. Sie wollen den Leidensweg Jesu in Jerusalem aufzeigen; Andachten sind ihnen in der vorösterlichen Fastenzeit gewidmet. Hauke indes hatte mit seinen Figuren einen echten Weg darstellen wollen, indem er die Bilder durch Steine und Wegstrukturen miteinander verband.
Die Idee, sich dem künstlerischen Werk zu widmen, stammt von der Lauenauer Kantorin Christina Ziegler. Sie hatte dem hiesigen Organisten Markus Schröder beim 50-jährigen Kirchenjubiläum vor wenigen Monaten Noten in die Hand gedrückt: Orgelmeditationen zum Kreuzweg vom zeitgenössischen Komponisten Andreas Willscher. Ziegler warnte die Zuhörer: Sie dürften keine "plätschernden Melodien" erwarten. In der Tat reihten sich Disharmonien, dumpfe Töne, sogar symbolische Hammerschläge aneinander. Ergänzt wurde der musikalische Teil durch Texte von Gerhard Weisgerber sowie durch Liedbeiträge des St. Lukas-Singkreises. Diakon Günter Fichte, der gemeinsam mit dem evangelischen Pastor Dieter Meimbresse die Andacht leitete, hatte zuvor auf weitere Arbeiten Haukes im Gotteshaus hingewiesen. Der vor drei Jahren verstorbene Künstler hatte auch Kruzifix, Altar und Marienfigur gestaltet.
Der Spendenerlös der Veranstaltung kam dem Förderkreis zum Erhalt der Kirche zugute. Dessen Vorsitzender Karl-Heinz Strecker rief in einem Grußwort erneut dazu auf, sich für das "schlichte und dennoch schöne Gotteshaus mit seinen Kunstwerken" einzusetzen. Bekanntlich ist die Kirche von der Schließung bedroht. Dagegen wehrt sich der Verein, der selbst erhebliche Mittel zur Unterhaltung des Gebäudes und für bauliche Maßnahmen sammelt. Foto: al