1. Die Strompreise werden drastisch ansteigen

    Stadtwerke Schaumburg-Lippe müssen staatliche Umlagen weitergeben / Energiewende muss finanziert werden

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    LANDKREIS (hb/m). Deutschlandweit müssen sich die Verbraucher aufgrund der staatlich veranlassten Erhöhung verschiedener Umlagen zur Finanzierung der Energiewende zum 1. Januar 2013 auf einen drastischen Anstieg der Strompreise einstellen. Dies gilt auch für die Stromkunden der Stadtwerke Schaumburg-Lippe.

    In einem Pressegespräch hat Eduard Hunker, der Geschäftsführer der Stadtwerke, eine Erhöhung von knapp 12,5 Prozent angekündigt. Bei einem durchschnittlichen Dreipersonenhaushalt mit einem Verbrauch von 3.500 kWh pro Jahr kommt - bei einem gleichbleibenden Grundpreis - eine Erhöhung von rund 112 Euro jährlich zustande, was in der Tat knapp 12,5 Prozent entspricht. Der Arbeitspreis ist für eine Kilowattstunde von 18,2 Cent auf 20,9 Cent netto und von 21,66 Cent brutto auf 24,87 Cent brutto, also um fast 15 Prozent, gestiegen. "Wenngleich die Stadtwerke als regionaler Energieversorger den Ausbau der erneuerbaren Energien zugunsten von Umwelt- und Klimaschutz grundsätzlich befürworten, müssen auch sie diese Mehrbelastungen an die Kunden weitergeben", erläuterte Hunker.

    Auf die vom Staat beschlossenen Umlagen hätten die Stadtwerke keinerlei Einfluss. Daniel Strathmann, Bereichsleiter Vertrieb, zeigte auf, dass die staatlich veranlassten Preisbestandteile - Steuern, Abgaben, Umlagen - 2013 rund 50 Prozent des Strompreises für Haushaltskunden ausmachen.

    Dazu zählen die Umlage aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), die Sonderumlage nach der Stromnetzentgeltverordnung, die Offshore-Haftungsumlage, die Betreibern von Offshore-Windparks zugutekommen soll, die KWK-Umlage zur Unterstützung umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sowie die steigenden Gebühren für die Netznutzung.

    "Dies ist eine schmerzhafte Angelegenheit, wir können aber die uns zu hundert Prozent aufgedrückten Kosten nicht im eigenen Haus auffangen, damit die Stadtwerke weiterhin ihre Aufgaben erfüllen können", sagte Reiner Brombach, der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung.

    "Die Aussage, dass die Energiewende kein Geld kostet, ist falsch", verdeutlichte Bernd Hellmann, der Vorsitzende des Aufsichtsrats. Auch nach der Erhöhung würden die Stadtwerke Schaumburg-Lippe mit ihrem Strompreis gut dastehen. Das sei auch ein wichtiger Standortfaktor für mittelständische Unternehmen.

    Es sei aber eine "bodenlose Frechheit", wenn der Bund die Kosten durch Steuern, Umlagen und Abgaben nach unten verlagert, und zwar sozial unausgewogen.

    Die gute Nachricht: Eduard Hunker kündigte an, dass der Erdgaspreis bis zum 30. September 2013 konstant bleiben wird.

    Foto: hb/m

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