1. Vom Frauencafé verabschiedet

    "Basta"-Mitarbeiterinnen bedanken sich für das Engagement der Helferinnen

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    STADTHAGEN (ag). Schon seit Ende vergangenen Jahres blieben Mittwochs die Türen des Frauencafés im "Basta" Mädchen- und Frauenberatungszentrum geschlossen. Um noch einmal das ehrenamtliche Engagement zu würdigen und die gemeinsame Zeit und das Erlebte zu reflektieren, trafen sich alle Helferinnen vergangene Woche zu einem gemütlichen Rückblick in den vertrauten Räumen.

    Das Café diente vielen Frauen als offener Treffpunkt, um sich unverbindlich über bestimmte Themen auszutauschen, oder einmal einen Einblick in die Räumlichkeiten und das Angebot der Beratungsstelle zu werfen. Themenschwerpunkte waren Trennung und Scheidung, in dem Aspekt auch die Kinder und das Leben alleine ohne Partner, Gesundheit, die Wechseljahre und die Alltagsbewältigung.

    Als 2007 die Unterstützung vom Land Niedersachsen wegfiel, eröffneten die engagierten Damen das "Frauencafé 2.0", das fortan durch die Unterstützung von Ehrenamtlichen geführt wurde, da das Café inzwischen für alle Beteiligten zur Herzensangelegenheit geworden war. In der Regionalschau suchte das "Basta"-Team dann nach Frauen, die gewillt waren sich zu engagieren. "Eine Handvoll Frauen hat sich daraufhin gefunden, woraus sich das feste Team des Cafés entwickelte", erzählte Dagmar Behrens. Geschlossen wurde das Café, da einige der Ehrenamtlichen wieder Berufstätig wurden und weniger Zeit hatten. "Von Ehrenamtlichen kann das auch nicht geleistet werden. Es bedarf wenigstens einer Honorarkraft", darin sind sich die Frauen einig, die allesamt den Wegfall des Cafés zutiefst bedauerten. Doch sie alle nehmen etwas mit: "Wir haben viele Frauen unterschiedlicher Charaktere kennengelernt, haben viele Probleme und Schicksale, positive und negative, beleuchtet, haben viele Kontakte geknüpft und sind durch sehr viele Emotionen gegangen", resümierte Edeltrat Wefers. "Das hat mich persönlich weiter nach vorne gebracht. Ich denke, wir sind alle sehr dankbar für das Positive, das wir erlebt haben". Des Öfteren fanden in den "Basta"-Räumen auch Spielenachmittage und themenbezogene Vortrage statt. Besonders diese Themennachmittage waren sehr beliebt. "Wir hatten ein wirklich spezielles und in dem Sinne einzigartiges Café auf die Beine gestellt", erzählte die Ehrenamtliche Petra Müller, "wir hatten immer sehr gute und tiefe Gespräche, gemischt mit Smalltalk, wodurch die Nachmittage sowohl gesellig als auch ernst waren. Das hat mir immer besonders gut gefallen". Es kam aber auch vor, dass die Ehrenamtlichen mit den thematisierten Problemen an ihre Grenzen stießen. In solchen Fällen verwiesen die Damen auf die Beratungsstelle. "Die Zusammenarbeit zwischen dem Café und der Beratungsstelle war immer sehr gut, wodurch wir einigen Frauen den Weg erleichtern konnten", erklärte Birgit Baron, Therapeutin bei "Basta". Es kam immer wieder vor, berichteten die Helferinnen des Cafés, dass sich Frauen nicht getraut haben, auf die Beratungsstelle zuzugehen. Das Café bot dementsprechend eine gute Plattform mit niedriger Hemmschwelle, um sich unverbindlich zu informieren. Der Austausch untereinander hat allen Beteiligten geholfen, so "kamen manche Frauen als Fremde und gingen als Freunde", erzählte Edeltraut Wefers. Foto: ag

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