1. Mit Initiative und Ideen Kindern ohne Umwege helfen

    Brasilien-Spendenaktion startet ein weiteres Mal / Schüler besuchen Sondervorführung im Kino-Center

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    STADTHAGEN (nb). "Ganz schön traurig", lautete der Satz, den die meisten Jugendlichen teils auf den Lippen, in jedem Fall aber im Kopf hatten. Die Eindrücke, die der Film "Centralstation" den Schülern der fünften und sechsten Klassen des Ratsgymnasiums (RGS) vermittelt hat, waren eindrücklich. Sie haben das Leben eines Jungen kennengelernt, der nicht wie sie in weitgehend gesicherten Familienverhältnissen aufwächst, sondern sich nach dem Tod seiner Mutter in einem brasilianischen Armenviertel durchschlagen muss.

    Der Besuch dieser mittlerweile Tradition gewordenen Sondervorstellung im Kino-Center Stadthagen bildet den Auftakt der im Zwei-Jahres-Takt stattfindenden, großen Spendenaktion für Brasilien. Schüler aus allen Jahrgängen des RGS engagieren sich in den nächsten Wochen verstärkt und sorgen mit einer Vielzahl von Aktionen für Einnahmen auf dem eigens dafür geschaffenen Spendenkonto. Sie mobilisieren Kirchengemeinden eine Kollekte zu spenden, zeigen sich solidarisch mit den brasilianischen Straßenkindern, indem sie nach ihrem Vorbild Schuhe oder Scheiben putzen, um Geld zu verdienen und stehen wieder an allen vier Sonnabenden in der Marktpassage und verkaufen gebastelten Weihnachtsschmuck, Bilder und selbstgebackene Kekse. Letztere gehen "wäschewannenweise weg", wie Angelika Hasemann, Organisatorin und stellvertretende Schulleiterin, berichtet. So kommen an einem Tag auch schon einmal an die 1000 Euro zusammen. Wie kreativ und initiativ ihre Schüler an die Sache herangehen, dafür hat Hasemann aus den vergangenen 20 Jahren etliche Beispiele parat, vom privat organisierten Ponyreiten bis zum spontanen Posaunenkonzert auf dem Marktplatz. Der Erfolg gibt ihnen Recht, denn bei den Aktionen der jüngeren Vergangenheit sind pro Durchgang um die 20.000 Euro zusammengekommen, 2010 sogar 30.000. Damit auch die "Neuen" an der Schule für die Problematik der Straßenkinder sensibilisiert werden und erkennen, warum die Brasilienhilfe so wichtig ist, gibt es in jedem Jahr die Filmvorführung im Kino-Center, die sowohl vom Kino-Betreiber Frank Rubba, als auch von der Sparkasse Schaumburg seit Beginn der Spendensammlungen finanziell unterstützt werden. "Wir finden das einfach total wichtig und möchten dabei helfen", betont der stellvertrende Marktbereichsleiter Fabian Grote. Die Schüler der fünften und sechsten Klassen werden an diesem außerordentlichen Projekttag im Gymnasium über die zwei Projekte informiert, in die auch das Spendengeld einfließt: Über "Programa communitário da reconciliacao" unterhält teilweise einen Kindergarten, in dem 3- 6-Jährige betreut werden, "Santa Fé" bietet den traumatisierten Straßenkindern einen Zufluchtsort mit entsprechender Betreuung. Wichtig: Das gespendete Geld kommt direkt und zu 100 Prozent bei den Einrichtungen an, da deutsche Lehrer im Auslandsdienst die Verteilung übernehmen und das Konto von der Martini-Gemeinde betreut wird. Spendenaufruf und Powerpoint-Präsentation der Projekte auf www.ratsgymnasium-stadthagen.de. Wer einen Beitrag leisten möchte, überweist an: Sparkasse Schaumburg, Kontonr. 473464220, BLZ 25551480 auf das "Sonderkonto Brasilien". Spendenquittungen werden auf Wunsch ausgestellt.Foto: nb

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