OBERNKIRCHEN (jl). Ein wahres Lesevergnügen verspricht Rolf-Bernd de Groot mit seinem druckfrischen Buch "Nachlese – Zehn Jahre Stadt-Geschichten im Forum Sonnenhof". Mit 24 Beiträgen entführt er die Leser auf eine Reise durch die Geschichte der Stadt Obernkirchen. Die "leichte Kost" mit vielen Bildern sei selbst für historisch weniger Interessierte reizvoll, sagte de Groot bei der Vorstellung im Seniorenzentrum "Haus Sonnenhof". Das 200 Seiten starke Buch biete viel zum Nachlesen, gebe konkrete Auskünfte und diene auch als Handbuch. Es sei das ideale Buch zum Verschenken.
Die Geschichten: eine lustige Mischung, die Erinnerungen in Gang setze und dadurch Gespräche entstehen lasse – auch bei Dementen, betonte der Autor. Seit 2001/02 sind die Beiträge von de Groot zur Stadtgeschichte Obernkirchens eine feste Rubrik im "Forum Sonnenhof", der Hauszeitschrift der Senioreneinrichtung. "Wir haben uns jetzt mit Herrn de Groot entschlossen, diese interessanten Beiträge in Buchform herauszubringen", freute sich der Leiter des "Sonnenhofs" Werner Hobein. Alle im Buch erschienenen Beiträge seien überarbeitet und ergänzt, zwei sogar noch nicht veröffentlicht worden.
Es sind kleine Geschichten, die mit den Worten des Autors ausgedrückt "die Augen schärfen, wenn man durch die Stadt geht". Alles ist dabei: von der Orgelbauerwerkstatt Zuberbier über eine andere Betrachtungsweise des Hausfrauenverstehers Dr. August Oetker und die "erstaunliche Karriere des Auswanderkindes Louis Dohme" in Baltimore bis hin zu den skurrilen kanonischen Kratzsonnenuhren. Es geht aber auch um Persönlichkeiten wie die Schriftstellerin Phlippine von Carlenberg oder den Architekten Friedrich Hofmeister. Neu sind die Beiträge über den Admiral im Ersten Weltkrieg und Englandhasser Reinhard Scheer sowie über die Sparkasse Obernkirchen und der Nachforschung, "wer sein Geld im Strumpf bewahrt".
Die Vielfalt ist zwar groß, eine Gemeinsamkeit aber bleibt: Mit all seinen Beiträgen versucht der Autor "etwas Glanz und Gloria auf Obernkirchen ziehen" – eine kleine Stadt, deren Bewohner so oft dazu neigten, sie schlecht zu reden. Dies scheint ihm auch gelungen zu sein, denn für "Sonnenhof"-Leiter Hobein ist der Erfolg des Buches "todsicher". An de Groot gerichtet, sagte er: "Ich finde es nett, dass du für die nächsten zehn Jahre zugesagt hast und spätestens dann einen zweiten Band vorstellen wirst." Den anwesenden Gästen riet er schmunzelnd, bereits jetzt die Bestellungen dafür aufzugeben.
Aber selbst wer sich zunächst auf die erste Reise durch die amüsante Stadtgeschichte Obernkirchens begeben möchte, muss sich ein wenig beeilen. 500 Exemplare gibt es, die bei einem Preis von 9,80 Euro pro Stück schnell vergriffen seien werden, wie Hobein tippte. Erster Verkaufstag ist auf dem heutigen Basar im "Haus Sonnenhof", danach sind die Bücher zusätzlich im Museumsladen, im Stift und in der Infogalerie zu erwerben. Foto: jl