POHLE (al). Kindergärten in der Samtgemeinde Rodenberg müssen in diesem Jahr auf das beliebte vorweihnachtliche Theaterspiel in Pohle verzichten. Erst ab sechs Jahren eignet sich das neue Stück, das die "Bunte Bühne" derzeit einstudiert. Die soeben begonnenen Proben gelten als besondere Herausforderung für die Laienspielerinnen: "Wir müssen selbst wieder einen Anfang finden." Die seit jetzt zehn Jahren dauernde Spielfreude des kleinen Ensembles erlebte im vergangenen November eine jähe Zäsur. Das Kind eines Mitglieds verstarb unter tragischen Umständen mitten in den Vorbereitungen für eine neue Aufführung. Daraufhin wurde alles abgesagt.
Doch jetzt nahm die Gruppe wieder ihren ganzen Mut zusammen. Nur vor kleinen Kindern wollten sie nicht spielen – "jedenfalls noch nicht in diesem Jahr", bittet Leiterin Sabine Bartels um Verständnis. Das neue Stück entspricht auch nicht den früher üblichen Inszenierungen aus der Märchen- und Sagenwelt. "Die kleine Horrorvilla" ist eine Gruselgeschichte.
Wegen dem durchaus etwas makabren Inhalt und entsprechender Kulissen und Kostümierungen werden nun Grundschulkinder am Freitag, 30. November, um 9 Uhr die Premiere erleben. Weitere Aufführungen für die junge und erwachsene Dorfbevölkerung und die aus dem Umland sind für denselben Tag um 20 Uhr, am Sonnabend, 1. Dezember, um 15.30 Uhr samt anschließendem Weihnachtsmarkt und am Sonntag, 2. Dezember, um 14 Uhr mit späterer Kaffeetafel und Darbietungen des Männergesangvereins angekündigt. Karten gibt es schon jetzt bei "Lotto-Wiese" in Lauenau im Vorverkauf. Erwachsene zahlen vier Euro, Kinder und Jugendliche bis zu 15 Jahren einen Euro.
Die Laune zum Theaterspiel ist trotz der dunklen Stunden des Vorjahrs bei der "Bunten Bühne" aber offenbar zurück gekehrt. "Zum ersten Mal in zehn Jahren waren wir alle sofort mit dem neuen Stück einverstanden", berichtete Bartels nach einer ersten Leseprobe. Das Ensemble war geradezu fasziniert vom Inhalt. Gleichermaßen gruselige wie lustige Figuren wollen den beabsichtigten Verkauf einer alten Villa unterbinden. Dazu gehört natürlich auch ein besonderes Bühnenbild. Daran tüftelt derzeit Frauke Hupe. Nur ein Kulissenstück ist schon fertig: Den Brettersarg hat Holzfachmann Günter Clausing aus dem morschen Kinderspielturm seines Gartens gebaut.
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