HÜLSEDE (al). 50 Teilnehmer haben dem offiziellen Start des Dorferneuerungsprogramms für Hülsede, Meinsen und Schmarrie einen großen Rahmen gegeben. Wenige Monate nach der schriftlichen Zusage durch das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN) wurde jetzt ein Arbeitskreis gebildet. 26 Personen aus allen drei Ortsteilen wollen die zahlreichen Ideen aus über 30 ausgefüllten Fragebögen gewichten.
Die Mitglieder werden dabei nicht alleingelassen. Sabine Scherer und Anja-Manuela Korf vom Stadthäger Planungsbüro Kirchner betreuen die Gruppe. Sie hatten schon bei ersten Begehungen im vergangenen Jahr viele Anregungen gesammelt. Bis Ende 2013 soll nun ein Maßnahmenkatalog stehen, der dann öffentlich vorgestellt und vom Rat verabschiedet wird. Erst danach legt die Behörde den Förderumfang und die –dauer fest.
Jens Schwerin vom LGLN wies ausdrücklich darauf hin, dass neben Projekten der öffentlichen Hand, die bis zu 50 Prozent der Nettokosten förderungsfähig sein können, auch private Investoren mit Zuschüssen rechnen können. Dabei geht es an aus vor 1945 errichteten Gebäuden zum Beispiel um Fassaden-, Dach- und Hofsanierungen, um die Erneuerung von Fenstern und Toren, Einfriedungen oder das Anlegen von Hecken und Bauerngärten.
30 Prozent der Bruttokosten könnten erstattet werden; es gebe jedoch Unter- und Obergrenzen. Wichtig sei, dass eine Maßnahme erst nach Genehmigung begonnen werde. Wer vorher handelt, gehe leer aus. Korf riet private Investoren zu einer für sie kostenlosen Beratung. Dabei sei dann auch über die Verwendung ortstypischer Materialien zu sprechen.
Aus der Wunschliste an die Dorferneuerung geht gleich mehrfach der Bedarf an einem Rad-/Fußweg zwischen Hülsede und Meinsen, die Erneuerung der Straßen Rehre, Dunkle Straße, Steinecke und Schulstraße, die Umnutzung des Pfarrhauses zum Beispiel als Hofcafé oder dörflicher Treffpunkt sowie die Wiedereröffnung des Kindergartens hervor.
Für Meinsen wird unter anderem ein schnellerer Internetanschluss, die Erneuerung der Straße "Zum Schützenhaus" sowie ein Radweg in Richtung Pohle gewünscht. In Schmarrie stören sich die Menschen an schnellen Fahrzeugen in der Ortsdurchfahrt. Sie sind für einen Schulbuswendeplatz sowie ein besser gepflegtes Gelände rund um eine örtliche Fabrik.
Der stellvertretende Gemeindedirektor Jörg Döpke verneinte einen von einem Zuhörer geäußerten Verdacht, öffentliche und private Investitionen stünden in Konkurrenz zueinander: "Es gibt getrennte Fördertöpfe." Zudem sei ihm von anderen Dorferneuerungsprogrammen in der Samtgemeinde kein Fall bekannt, dass "eine gewünschte Maßnahme auf der Strecke geblieben" sei, sofern die Genehmigungskriterien gestimmt hätten. Bereits am 4. Dezember kommt der Arbeitskreis zum ersten Mal für den Bereich Meinsen zusammen. Für Hülsede und Schmarrie müssen die Termine noch festgelegt werden.
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