STADTHAGEN (em). In der Nacht vom 9. zum 10 November 1938 brannten in Deutschland, von Nationalsozialisten angezündet, etwa 1400 Synagogen und Bethäuser. Hunderte Juden wurden ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Tausende jüdische Geschäfte, Wohnungen und Friedhöfe wurden zerstört. 30.000 Juden wurden für Wochen und Monate in Konzentrationslager deportiert. In Stadthagen wurde zwei Nächte später ein Brand in der Synagoge gelegt.
Die Reichspogromnacht war für viele Juden der letzte Anstoß, aus Deutschland zu fliehen. Diejenigen, denen eine Emigration nicht mehr gelang, wurden fast ausnahmslos deportiert und ermordet.
In diesem Jahr gestalten der Förderverein der ehemaligen Synagoge Stadthagen diese Gedenkveranstaltung mit einem besonderen Konzert in der Katholischen Kirche St. Joseph am 9. November um 19 Uhr. Grußworte halten der Pfarrer Stephan Uchtmann und Bürgermeister Bernd Hellmann als Vorsitzender des Fördervereins. Im Anschluss beginnt die Hamburg Klezmer Band ihr Konzert in der Katholischen Kirchengemeinde St. Joseph, Bahnhofstraße 3, Stadthagen. Die Hamburg Klezmer Bank ist ein junges und virtuoses Ensemble. Die Musiker haben ihre jüdischen Wurzeln größtenteils in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Gespielt wird ein äußerst vielseitiges und abwechslungsreiches Programm jüdischer, moldawischer, ukrainischer und rumänischer Musik, hochvirtuos und mit viel Seele.