1. Sponsoren besuchen Agnes

    "Lions Club"schaut einer Restauratorin auf die Finger

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    BÜCKEBURG (hb/m). Seit etwa hundert Jahren befindet sich die "Heilige Agnes", das Fragment eines spätgotischen Altarretabels, in der Sammlung des Museums Bückeburg. Das aus Lindenholz gefertigte Stück ist um 1520 entstanden und erzählt die Legende der Heiligen Agnes. Wahrscheinlich stammt es aus der Kirche in Steinbergen, die dieser Heiligen geweiht war. Das Stück ist vollständig porös durch den Holzfraß und stark verunreinigt. Die Dipl.-Restauratorin Ludmila Henseler hat den Altaraufsatz vor einigen Monaten mit in ihre Werkstatt nach Rastede genommen. Dr. Anke Twachtmann-Schlichter, die Leiterin des Museums, hat gemeinsam mit Damen vom Lions Club Porta Westfalica Judica - der Club finanziert die Restaurierung des Altarretabels - die Restauratorin besucht und sich nach dem Fortgang der Arbeiten erkundigt. Ludmila Henseler hat festgestellt, dass um 1960 bereits eine Festigung mit Epoxidharz erfolgte, die den Holzfraß stoppen sollte. Dieses Epoxidharz ist nach heutigen Kriterien gesundheitsgefährdend, so dass die Restauratorin nur drei Stunden pro Tag unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen an dem Stück arbeiten kann. Die Fertigstellung der Restaurierung wird sich demnach verzögern. Vor der Reinigung wird das Relief gefestigt. Parallel dazu entsteht eine Schadenskartierung. Verzeichnet werden die Verluste der Holzmasse, Rissbildungen, polychrome Fragmente und originale Leinwandbeklebungen. Dazu entsteht eine Skizze des Stücks mit den entsprechenden Eintragungen. Anschließend erfolgt Millimeter für Millimeter die Reinigung des Reliefs mit Wattestäbchen. Zurzeit erfolgt in einem Speziallabor eine genaue Analyse der Farbpigmente. Ein besonders wertvolles Pigment ist Azurit, das für den blauen Farbton verantwortlich ist und in der Fassung häufig Verwendung findet wie auch das Pigment Gold. Zum Abschluss der Arbeiten wird das gereinigte Relief noch mit einer Firniss überzogen, die auch eine Festigungsaufgabe übernimmt. Foto: pr

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