In die Höhle des Löwen beim Spitzenreiter
FC Stadthagen reist zum Spitzenreiter OSV Hannover / Abstiegszone rückt in die Sichtweite
STADTHAGEN (we). Spätestens nach dem letzten Spieltag weiß Landesliga-Neuling FC Stadthagen, was im Verlauf der weiteren Saison noch auf ihn zukommen wird. Die Mannschaft von Trainer Steffen Mitschker ist massiv auf den Boden der Tatsachen angekommen und wird nach einer wenig überzeugenden Leistung im Heimspiel gegen den Mitaufsteiger und Tabellenvorletzten SV 06 Holzminden auch in den kommenden Wochen und Monaten vor einer ungewissen und sicherlich auch nervenzehrenden Zukunft stehen. Die Blauhemden haben an den vergangenen beiden Spieltagen (0:5 in Heeßen und jetzt nur 3:3 gegen Holzminden) ihr relativ komfortables Polster von nunmehr 16 Punkten mit Blick auf das dichte Getümmel fahrlässig relativiert. Noch nimmt der Neuling zwar den achten Rang im Mittelfeld ein, doch ist diese Platzierung im Vergleich zu der Konkurrenz in der unteren Tabellenhälfte nur scheinbar sicher. Gegen Holzminden gelang dem FC trotz einer schnellen 1:0-Führung wenig. Urplötzlich lag er mit 1:3 im Rückstand, sah wie der sichere Verlierer aus. Doch die Blauhemden zeigten dann eine tolle Moral, kamen zurück, nutzten die Fehler des jetzt verunsicherten Gegners zum 3:3-Endstand aus.
Am Sonntag steht die Mitschker-Elf in ihrer derzeitigen Verfassung ab 14 Uhr beim Spitzenreiter OSV Hannover scheinbar auf verlorenem Posten. Nur eine gewaltige Leistungssteigerung könnte die souveränen Gastgeber in Verlegenheit bringen. Der OSV siegte zuletzt durch zwei Tore von dem torgefährlichen Zeki Ari mit 2:0 beim Schlusslicht in Eilvese. "Es war ein schmutziger Arbeitssieg", kommetierte Hannovers Trainer Holger Wirtz diesen glanzlosen Erfolg. Mit jetzt 31 Punkten und einer Trefferquote von 33:10 ist der OSV (er kassierte nur eine Niederlage, und zwar mit 1:3 in Wunstorf) alleiniger Tabellenführer. Auf eigenem Platz wurden alle Spiele bis auf die Partie gegen Tündern (2:2) gewonnen. Einst spielte der OSV gemeinsam mit Arminia Hannover und Hannover 96 in der zweiten Bundesliga. Doch dann führte während der 90er-Jahre der Weg steil nach unten und endete mit dem Tiefpunkt 2002 in der Kreisliga. Erst 2011 kehrte die Elf in die Landesliga zurück. Die Gäste müssen vom Anstoß weg hochkonzentriert sein und über sich "hinauswachsen", wenn sie beim Tabellenführer einigermaßen gut aussehen wollen.