LAUENAU (al). Der scheidende Vorsitzende der "Lauenauer Runde", Karsten Sucker, hat in den letzten sechs Monaten seiner Tätigkeit gleich zweimal Ärger mit der Samtgemeindeverwaltung gehabt. Erst sollte die Fleckenfete nicht in dem favorisierten Bereich stattfinden, dann wurde der von jeher übliche Termin des jährlichen Weihnachtsmarkts ignoriert. Sucker, der nach eigenen Angaben "stets viel Freude und Spaß" an den Pflichten in seiner dreieinhalbjährigen Amtszeit fand, grollte hörbar: "Die Steine im Weg waren fast so groß wie ein Mount Everest."
In seinem letzten Rechenschaftsbericht nahm er kein Blatt vor den Mund: "Wäre die ‚Runde‘ in den letzten 28 Jahren nicht gewesen, sähe es im Flecken doch düster aus." Stets sei alles ehrenamtlich geschafft worden, "dann legt man uns doch jetzt nicht solche Blockaden in den Weg". So sei es nur der Beharrlichkeit von "Marktmeister" Jürgen Moltzahn zu verdanken, dass die Fleckenfete doch noch am "Rundteil" und auf dem nahen Parkplatz stattfinden konnte. "Vor die Eishalle wollte man uns verbannen", berichtete der Vorsitzende weiter, der auf Nachfrage keine plausiblen Gründe der Verwaltung zitieren konnte. Es sei wohl nur die Sorge um die frisch angelegten Pflanzbeete und eine mögliche Lärmbelästigung für die nahe Wohnanlage gewesen.
Während sich bei der Fleckenfete letztlich noch alles zum Guten wandte, gingen alle Versuche, den Weihnachtsmarkttermin zu retten, ins Leere: Dass dem Rathaus der Traditionstermin nicht bekannt gewesen sei, habe Sucker "wie eine Keule am Kopf getroffen". Jetzt feiert im "Sägewerk" ein Obernkirchener Unternehmen, das die Halle gegen Gebühr von der Gemeinde gepachtet hat.
Nur ein Glücksfall ließ den Markt, für den das Sägewerk samt benachbarter Plaza in den letzten Jahren zum Mittelpunkt geworden ist, nicht völlig platzen: Der SV Victoria verzichtete zugunsten der "Runde" auf das am zweiten Advent geplante Blaskonzert. Marktmeister Moltzahn musste jedoch allerlei Überredungskost bei Vereinen und Standbetreibern aufbringen und schwor sie auf den neuen Termin am 8. und 9. Dezember ein. Zum großen Teil mit Erfolg: "Manche haben extra anderen Märkten abgesagt, um bei uns dabei sei zu dürfen." Das klappt aber nicht in jedem Fall: Musikerin Christina Ziegler kündigte bereits an, aus terminlicher und organisatorischer Sicht mit dem Singspiel für Kinder beim dritten Advent bleiben zu müssen. Pastor Dieter Meimbresse ließ aus personellen Gründen offen, ob im Marktgeschehen auch ein Gottesdienst gefeiert werden könne.
In Sachen Weihnachtsmarkttermin musste sich allerdings auch der Vorstand der "Runde" Kritik gefallen lassen. "Warum wird uns das erst jetzt mitgeteilt", bohrte Ziegler. Dem Vernehmen nach sei doch schon im Juli bekannt gewesen, dass das Sägewerk am dritten Adventswochenende nicht zur Verfügung stünde. Dann hätten sich alle früher darauf einstellen können und "nicht erst nur sieben Wochen vorher". Foto: al