1. Die Mühlen Buschs in natura erleben

    Radtour führt vom Geburtshaus zur Bockwindmühle

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    WIEDENSAHL (em). Dräuende dunkle Wolken, so wie sie Wilhelm Busch vor allem in seinen späten Gemälden stark impressionistisch gern über die Landschaft hing, begleiteten den ganzen Tag über die Radfahrer, die an dessen Geburtshaus in Wiedensahl zur Mühlen-Tour in den benachbarten westfälischen Raum gestartet waren. Doch vom Regen blieben sie verschont.

    Unter der Leitung der Geburtshaus-Mitarbeiterin und Bierder Ortsbürgermeisterin Frieda Höltke ging es nach Betrachtung der Ausstellung mit Busch-Originalen unter dem Titel "Flügelspiele im Sausewind" zu den drei Mühlentypen entlang der Westfälischen Mühlenstraße, die Wilhelm Busch immer wieder skizziert, gezeichnet und gemalt hat. Erstes Ziel der knapp 30 Kilometer langen Tour war die Bockwindmühle in Neuenknick, die bis zur Quinheide hin über die Route "Aus den Spuren von Wilhelm Busch" angesteuert wurde. Der verbretterte hölzerne Kasten dieses weithin sichtbaren Zeugnisses früher Energiegewinnung mit den Segelflügeln aus dem Jahre 1747 wurde 1899 von Warmsen an ihren jetzigen Standort umgesetzt.

    Leckerer Kaffee und Kuchen warteten an der Wassermühle in Döhren auf die Radler, unter denen sich auch Nachkommen des aus Wiedensahl stammenden Müllermeisters Johann Friedrich Christian Dralle befanden, der 1823 für 1200 Taler die Königsmühle in Seelenfeld gekauft hatte. An der Plagen Mühle, die auf das Jahr 1751 datiert wird, setzte sich das mächtige oberschlächtige Wasserrad mit einem Durchmesser von 3,60 Metern pünktlich in Betrieb, als die Gruppe eintraf und so Erinnerungen an das Ende von "Max und Moritz" weckte. Beachtung fand auch die rund 100 Jahre alte Gattersäge in einem separaten Gebäude, die ebenfalls von diesem Rad angetrieben werden kann. Letzte Station war der hölzerne Wall-Holländer von 1802 in Bierde, dessen mit roten Ziegelsteinen gemauerten "Bruder" man bereits auf der Quinheide passiert hatte. Jalousieflügel und drehbarer Kipp auf dem Achtkant bilden die hervorstechendsten Unterschiede zum Neuenknicker "Bock". Zeitweise am Schaumburger Wald entlang, quasi auf der Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, ging es nach ereignisreicher Tour zurück zum Busch-Haus in Wiedensahl, wo die nasse Straße verdeutlichte, wo es bereits geregnet hatte.

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