RINTELN (km). Auf Einladung des Rintelner Kneipp-Vereins referierte Albrecht Schäffer jetzt über das Familienpaten-Projekt des Kinderschutzbundes. Vor zahlreichen Vereinsmitgliedern und einigen Gästen, die der Einladung gefolgt waren, erläuterte Schäffer im Bürgerhaus zunächst die Entstehungsgeschichte des im September 2008 ins Leben gerufenen Entlastungsangebotes für Familien mit kleinen Kindern.
"Die kostenlose und freiwillige Unterstützung durch eine Familienpatin oder einen Familienpaten richtet sich in erster Linie an Familien und Alleinerziehende mit kleinen Kindern, die vor Ort keine Verwandten oder Freunde haben, die sie im Alltag entlasten könnten," erläuterte der Mitarbeiter des Kinderschutzbundes: "Die ehrenamtlichen Familienpaten kommen ein- bis zweimal pro Woche in die Familie, hören zu, nehmen Anteil und ermutigen und beschäftigen sich mit den Kindern. So haben die Eltern etwas Zeit für sich und können Kräfte tanken."
Ziel des "niederschwelligen" Angebotes sei es, die jungen Eltern zu stützen und ihre Kinder vor Gewalt zu schützen, die aus Überlastung der Erwachsenen entstehen könnte. Albrecht Schäffer stellte jedoch klar: "Unser Angebot richtet sich an Eltern mit kleinen Kindern, die vorübergehend familiären Belastungen ausgesetzt sind." Für die sogenannten "Multiproblemfamilien" seien die Ehrenamtlichen ausdrücklich nicht zuständig, dafür gebe es im Landkreis Fachdienste mit ausgebildeten Kräften.
Wer sich für die Tätigkeit als Familienpate interessiere, der könne in einem persönlichen Gespräch erfahren, was das Amt mit sich bringe und welche persönlichen Voraussetzungen dafür hilfreich seien. In einer siebenteiligen Schulung würden alle Interessierten dann auf ihre Tätigkeit vorbereitet. -
Die nächste - kostenlose und unverbindliche - Schulungsreihe in Rinteln beginnt am siebten November. Erst am Ende müssen sich die Teilnehmenden entscheiden, ob sie eine Familie für eine Zeit lang unterstützen möchten.
Als Verantwortlicher für das Projekt stellt Albrecht Schäffer den Kontakt zwischen Familien und Paten her, begleitet die Ehrenamtlichen beim ersten Besuch und steht über die gesamte Laufzeit der Patenschaft mit Rat und Tat bereit. In den monatlichen Austauschtreffen für alle aktiven Familienpaten werden außerdem viele Fragen beantwortet.
Aus der Zuhörerschaft gab es im Bürgerhaus am Ende etliche Nachfragen - und viele Teilnehmer bekundeten Sympathie und Respekt für diese ehrenamtliche Form praktizierter Nachbarschaftshilfe. Im Namen des Kneipp-Vereins bedankte sich Edda Bethke bei dem Referenten und überreichte als Dankeschön ein Präsent. Albrecht Schäffer bedankte sich seinerseits und hob lobend die breite Palette von Angeboten und Aktivitäten des Kneipp-Vereins hervor. Foto: km