1. Ein "Lebensbaum", der den Himmel trägt

    Haus der Weltreligionen enthüllt Stele / Kunstwerk von Schülerinnen konzipiert

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    STEINBERGEN (km). Anlässlich seines zehnten Geburtstags wurde vor dem Haus der Weltreligionen jetzt feierlich eine Stele enthüllt. Geschaffen wurde das Kunstwerk von Schülern der berufsbildenden Schulen unter der Anleitung von Andrea Eilers. Nach einer von Michael Schmidt eigens komponierten und vorgetragen Hymne und der Enthüllung des "Lebensbaums" mit den eingravierten sechs Symbolen der großen Religionen, die auch in dem achteckigen Haus eine "Dependence" gefunden haben, versorgte Initiator Dr. Peter Neumann die zahlreichen Gäste, darunter auch Superintendent Andreas Kühne Glaser und Oberstudiendirektor Hans Habenicht von den Berufsbildenen Schulen, mit Informationen über das "ökumenische" Projekt.

    Die Idee, zum Jubiläum ein Kunstwerk zu kreieren, hatte Michael Schmidt, Vorstandsmitglied im Verein zur Förderung des Hauses der Weltreligionen entwickelt, die künstlerische Leitung übernahm die Diplom-Kulturpädagogin Andrea Eilers, die nach der Enthüllung auch noch einmal die Entstehungsgeschichte und die pädagogische Motivation der Aktion rekapitulierte. Wie sich dabei heraus kristallisierte, waren dabei ungewöhnlich viele Menschen beteiligt, allesamt praktisch zum Nulltarif.

    Maßgeblichen Anteil am Gelingen hatten neben Andrea Eilers und Dr. Peter Neumann unter anderem auch Pastor Helmut Syska, der als Religionslehrer mit Schülerinnen einer elften Klasse des Beruflichen Gymnasiums (Fachrichtung Gesundheit und Soziales) die religionstheoretischen Grundlagen sowie auch die Licht- und Schattenseiten der einzelnen Religionen erarbeitet hatte. Nach einer theoretischen Einführung durch Andrea Eilers in die Kulturgeschichte der Vorlage, des "Lebens- und Weltenbaumes" bei verschiedenen Völkern, Ländern und Religionen, skizzierten die Schülerinnen an zwei Unterrichtstagen Gestaltungsentwürfe für die geplante Baumstele.

    Die bildeten dann auch die Grundlage für das Endbild, das von der Maschinenbau-Firma Sander mit einem Laser aus einer Metallplatte geschnitten wurde. Die "Umvektorierung" (Computer-Programmierung) der sechs Symbole wurde von Schülern der BBS aus dem Fachbereich "Metalltechnik, Berufsgruppe Zerspannungsmechaniker" erstellt.

    Das künstlerische Endprodukt, die Stele, erläuterte Andrea EIlers, stelle einen stilisierten Baum dar, "den Lebensbaum, der durch das Wirken von Religionen zum Wachsen angeregt und zur Entfaltung gebracht werden kann".

    Der "Lebensbaum" stelle den Inbegriff all dessen dar, was Leben bedeute: "Er grünt und blüht und seine Früchte repräsentieren Gesundheit, Jugend und oft auch Unsterblichkeit." Der Baum komme in allen Kulturen vor, überall wüchsen Bäume nach dem gleichen Prinzip, und er kenne weder Sprach- noch Religionsbarrieren. -

    Der "Weltenbaum" gehört zur Mythologie vieler Völker und ist ein altes Symbol der kosmischen Ordnung. Er steht als Weltachse (axis mundi) im Zentrum der Welt. Seine Wurzeln reichen tief in die Erde und seine Wipfel berühren oder tragen den Himmel. Somit verbindet er die drei Ebenen Himmel, Erde und Unterwelt. In seiner mystischen Urform ist er Ausdruck der Schöpfung, Bild des Lebens und zugleich Abbild des Menschen. Seit jeher ist der Baum Symbol lebensspendender Kraft, in dem Weisheit, Klarheit und Wahrheit verborgen und verschlüsselt sind. Durch den Standort des Kunstobjektes (an der rechten Seite des Zugangs zum Haus der Weltreligionen), erläuterte Andrea Eilers, habe der Baum durch den Stand der Sonne eine natürlich Licht- und Schattenseite, die durch einen Durchgang verbunden sei. -

    Am Ende der feierlichen Einweihung gab es eine regelrechte Flut von Danksagungen an die vielen Beteiligten unter anderem an Betriebsleiter Roland Brandt von der Firma Sander, an die Bürgerstiftung Schaumburg für die finanzielle Unterstützung, an Diplon-Ingenieur Horst Vöge, der für Fragen in Sachen Statik zur Verfügung stand, an "steinzeichen"-Geschäftsführer Josef Wärmer, der das Fundament für die Stele spendiert hatte, an das Fuhrunternehmen Christian Bartel für den Transport und nicht zuletzt an die vielen Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrerinnen und Lehrer von den Berufsbildenden Schulen. Foto: km

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