1. Schmiede am alten Platz

    Feggendorfer Bergfest mit wenig Besuchern

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    FEGGENDORF (al). Weniger Besucher als sonst hat der letzte Saisontag am Feggendorfer "Stolln" erlebt. Zwar kamen rund 70 Teilnehmer zu einem Gottesdienst direkt vor dem Zecheneingang. Das Publikumsinteresse in den darauffolgenden Stunden aber blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Dabei hätten die Mitglieder des Trägervereins eine ganze Menge Neuigkeiten vermitteln können.

    Mit der geringen Resonanz stand das Bergfest ganz im Widerspruch zu den letzten Monaten. Denn Betriebsleiter Florian Garbe sieht für das Jahr 2012 noch eine Traumgrenze erreicht: Bis Dezember dürften 4000 Personen die hiesige Untertagewelt gesehen haben. Ende September waren es gut 3700; weitere Terminwünsche müssen noch abgearbeitet werden.

    Überhaupt staunt Garbe gerade über das Interesse von Gruppen. Mehrere Betriebsausflüge mit bis zu 60 Teilnehmern waren angemeldet. Er und seine Helfer freuen sich über diese Nachfrage. Sie zeigt ihnen, dass die Mühen um den Erhalt der Kleinzeche nicht vergebens sind. Garbe hat noch eine andere aktuelle Entwicklung ausgemacht. Kaum war bekannt geworden, dass nun endlich das geplante Zechenhaus gebaut werden könne, sei die Helferzahl gestiegen. Nun wünscht er sich eine ähnliche Tendenz bei den Mitgliederzahlen im Förderverein: "Wir brauchen jeden Euro."

    Was sich vor und in dem Stollen in den vergangenen Wochen und Monaten veränderte, wird bei den inzwischen einstündigen Exkursionen ausführlich aufgezählt. Inzwischen können unterirdische Gänge auf einer Länge von 400 Metern besichtigt werden. Besonders interessant ist die quer durch den Deister führende Hauptstrecke. Eine "Kreuzung" wurde freigelegt, die den Blick in weitere Stollen und Abbruchbereiche erlaubt. Weil Besucher lange Kittel, Helm und Geleucht tragen, klettern sie durch ein Kohleflöz und gelangen über eine Wetterrösche wieder ans Tageslicht. Im kommenden Jahr wird der Besuch im Deister noch interessanter. Die Helfer wollen die Grundstrecke auf weiteren 200 Metern freilegen und dabei eine Sprengstoffkammer erreichen. Auch der Stollenvorplatz ist neu geordnet worden. Mitglied Helmut Bauer hatte sich den Fundamenten des alten Werkstattgebäudes angenommen. Dort steht jetzt wieder die Zechenschmiede an ihrem historischen Platz. Florian Garbe verweist auf abgewetzte Bodenplatten: "Hier hat zuletzt Schmied Karl Böger gestanden." Gleich daneben befinden sich Schleifsteine und andere wichtige Utensilien.

    Auf den zweiten Fundamentresten entsteht in Kürze das Zechenhaus, das endlich den Unterbringungsbehelf für die Bergleute beenden und zugleich Umkleidemöglichkeiten für Besucher bieten soll. Ein Teil der Arbeiten wird zwar durch Fachfirmen erledigt, aber um Geld zu sparen, will sich natürlich auch der Förderverein mit Eigenleistungen einbringen. "So haben wir uns wirklich viel vorgenommen", weiß Betriebsleiter Garbe. Noch vor dem Wintereinbruch soll der Rohbau stehen. Foto: al

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