LAUENAU (al). Auch nach sechsmonatiger Suche hat die "Lauenauer Runde" keine Nachfolge für den scheidenden Vorsitzenden Karsten Sucker gefunden. Sucker, der wie an anderer Stelle berichtet, wegen Ortswechsels nicht mehr zur Verfügung steht, wollte schon im Frühjahr abtreten, erklärte sich aber für weitere sechs Monate bereit.
Die Zeit ist um, und noch immer ist keine personelle Lösung in Sicht. "Wir haben viele Gespräche geführt, Vorschläge erhalten und mit vielen Personen gesprochen", bilanzierte Sucker die vergangenen Monate. Überall habe es Absagen gegeben, für die er durchaus Verständnis aufbringen wollte: "Das Engagement ist da und das Amt wurde auch als wichtig angesehen. Doch dann gab es persönliche Hinderungsgründe im Beruf oder in der Familie."
Dass die inzwischen 294 Mitglieder zählende Gemeinschaft großes Potenzial birgt, machte der Vorsitzende mit seinem letzten Bericht deutlich. Er verwies auf die wesentlichen Anteile am Gelingen der Wirtschaftsschau, weil neben einem eigenen Stand die "Runde" auch für ein Rahmenprogramm gesorgt habe. Jüngster Überraschungserfolg seien die Modellbahntage gewesen, die rund 1500 Besucher erlebt hätten: "So viel Publikum war von uns nicht kalkuliert gewesen." Er dankte der im Verein gebildeten "Kulturinitiative" für zwei Großveranstaltungen: der Auftritt des Kabarettisten Thomas Freitag und der jüngsten Darbietungen des Kinderzirkus "Giovanni".
Bei einer Nein-Stimme und drei Enthaltungen nominierte die Versammlung den bisherigen Stellvertreter Klaus Kühl zum "kommissarischen Vorsitzenden". Kühl machte jedoch deutlich, auf Dauer für dieses Amt nicht zur Verfügung stehen zu können. In der Vorstandschaft werde nun ein Modell entwickelt, das nach Angaben Suckers die "bisherigen Strukturen weiter aufweicht". Nach dem Beispiel von Kulturinitiative, Marktmeister und Bauteam sollen weitere Ressorts gebildet werden wie zum Beispiel ein Ansprechpartner für Angelegenheiten der Gewerbebetriebe. Offen sei der Vorstand zudem für neue Mitwirkende, die sich in künftige Verantwortungen "einarbeiten" könnten.
Eine personelle Lösung hat der Vorstand jedoch in den vergangenen Monaten finden können. Für den aus gesundheitlichen Gründen auf eigenen Wunsch ausscheidenden Kassenwart Günter Krzon tritt der ehemalige Bilanzbuchhalter Wilhelm Meier an. Krzon, der seit der Gründung vor 28 Jahren die Finanzen der "Runde" verwaltet und dies auch seit dem Start der Eishalle tut, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Die Anwesenden spendeten stehend langen Beifall. Sucker riet dem künftigen Vorstand, nicht zuletzt wegen der veränderten personellen Lage sich auf die eigenen Aufgaben zu beschränken. "Die ‚Runde‘ ist in der Vergangenheit oft eingesprungen, als es dem Flecken noch schlechter ging. Nun könnte wieder etwas auf die Gemeinde verlagert werden", schlug er vor. Als Beispiel nannte er die Weihnachtsbeleuchtung, die gekauft, gepflegt und montiert worden sei. Allein durch den fälligen Austausch von Leuchtmitteln und notwendigen Reparaturen sei die Vereinskasse stets sehr belastet worden. "Nun hat die Gemeinde eine neue Beleuchtung beschafft", dankte er: "Das entlastet die ‚Runde‘ und die Feuerwehr." Diese habe bislang stets mit großem Personalaufwand den Auf- und Abbau besorgt. Foto: al