1. Die Riesen-Windräder könnten näher kommen

    Ausschuss sieht Bedarf für Prüfung / Weitere Beratungen

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    SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Zumindest einer von drei Anträgen der Gruppe aus Bündnis 90/Die Grünen und Aktiven Demokraten hat die Mitglieder des Ausschusses für Planungs-, Bau- und Umweltangelegenheiten des Rodenberger Samtgemeinderates ins Nachdenken gebracht: Sollen Windkraftanlagen bis zu einer Nabenhöhe von 150 Metern zulässig sein? Der Ausschuss sprach sich dafür aus, die Zulassung von Riesenrädern durch Experten prüfen zu lassen.

    Zunächst wollten Grüne und Aktive Demokraten (AD) künftig die großen Propeller auf kommunalem Areal drehen sehen. "Es gibt keine samtgemeindeeigenen Flächen, die landwirtschaftlich genutzt werden", beschied der stellvertretende Samtgemeindebürgermeister Jörg Döpke knapp die Antragsteller: "Die haben nur die Gemeinden. Dann muss mit denen geredet werden." Ebenso schnell wurde auch der zweite Antrag verworfen, den Karsten Dohmeyer (Grüne) konkretisierte. Die Samtgemeinde möge eine eigene Windkraftanlage betreiben: "Da muss man mal an die möglichen Einnahmen denken."

    Eine solche Investition verlange nach Ansicht des Ausschussvorsitzenden Börries von Hammerstein (CDU) jedoch neue Schulden für die Samtgemeinde: "Davon haben wir genug."

    Zugleich ließ von Hammerstein eine grundsätzliche Diskussion über das Für und Wider des Ausbaus weiterer Windenergieanlagen zu. Es wurde dabei auch über den dritten Antrag diskutiert, in dem Grüne und AD für eine generelle Nabenhöhe von 150 Metern eintraten. Die Begründung: Dies sei der Stand der Technik. Zudem würden sich längere Rotorblätter "majestätisch und nicht hektisch schnell" drehen.

    Von Hammerstein ("Das sind dann auch hundert Meter Flügellänge und rote Blinklichter.") lenkte den Blick auf die vorhandenen drei Einrichtungen am Apelerner "Riesen". Diese liegen in einem planerisch festgelegten Vorranggebiet, das bislang jedoch nur eine Nabenhöhe von 65 Metern zulasse. So lange hier Rechtssicherheit bestehe, sei die Samtgemeinde "aus der Bredouille heraus". Faktisch wären dann an anderen Standorten in der Samtgemeinde keine weiteren Windräder möglich. Sei aber die Festlegung fehlerhaft, könnten Investoren überall bauen.

    Döpke warnte vor einem neuen Verfahren ohne konkreten Anlass. Würde dies der Betreiber der jetzt zehn Jahre alten Anlagen wollen, sei das dann möglich. So aber "ist die Vorrangfläche da und wird genutzt". Ein "Repowering" genannter Ersatz mit neuerer Technik würde sich auf der alten Fläche nicht einfach realisieren lassen: "Da sind Abstände einzuhalten."

    Einstimmig beschloss der Ausschuss, die rechtliche Prüfung bei Bedarf einem Fachinstitut zu übertragen und schlug vor, etwaige Kosten von 30.000 Euro in den neuen Haushaltsplan aufzunehmen. Auch soll das Thema weiter in den Fraktionen diskutiert werden. Foto: al

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