STADTHAGEN (wa). Natürlich wünschen sich Eltern für ihr Kind immer nur das Beste: Vor allem eine gesicherte Zukunft. Dazu gehört eine gute Ausbildung oder ein gutes Studium, um später im Beruf erfolgreich und glücklich zu sein. Wenn es jedoch um die
Berufsorientierung und die Bewerbung geht, sind viele Eltern unsicher. Viele Neuerungen sind ihnen fremd und frühere Standards sind veraltet. Bei einem Workshop in der Schule am Schlosspark hat kürzlich Bewerbungstrainer sowie Unternehmensberater Lars Grewe Interessierten nützliche Tipps zu den Themen Bewerbungsmappe, Vorstellungsgespräch und Telefonmarketing mit auf den Weg gegeben.
Die Leute sollen einen toll finden: So formulierte Grewe den Wunsch eines jeden Menschen, wenn er sich irgendwo bewirbt. Es gibt viele Faktoren, die eine Bewerbung erfolgreich machen. Beispielsweise sollte der erste Kontakt zwischen Bewerber und Arbeitgeber immer telefonisch, noch besser persönlich erfolgen. Unter dem Titel "Telefonieren in zwölf Minuten" lernten die Eltern, welche Dinge bei einem Telefongespräch beachtet werden müssen. Das Foto in der Bewerbungsmappe ist ein entscheidender Sympathieträger. Wichtig: darauf möglichst charmant, intelligent und positiv wirken. Auch sollte es aktuell sein. "Meine Tochter macht bald ihr Berufspraktikum. Und hat wenig Vorstellung wo es hin gehen soll. Ich bin selbst Lehrerin, bin mir aber bei Bewerbungen unsicher wie ich helfen kann", sagt Kathrin Meyer, Teilnehmerin des Workshops. Um die Stärken und Schwächen des Kindes herauszufinden - "da tun wir uns immer schwer", so Grewe – verteilte der Trainer sogenannte Selbsteinschätzungsbögen an die Eltern. Die können vom Kind selbst und von einem Freund ausgefüllt werden. Hinterher wird verglichen, inwiefern man sich selbst sieht und wie vom anderen. All den guten Ratschlägen zum Trotz, wies Grewe die Eltern genauso auf die Realität hin: "Wenn ich ihr etwas sage, hört sie nicht auf mich. Wenn ihre beste Freundin etwas sagt, dann ist das Gesetz", so der Vater einer 15-jährigen Tochter und eines 13-jährigen Sohnes. Mit solchen und anderen Anekdoten aus seinem eigenen Leben, sorgte der Personalexperte für Lacher unter den Workshopteilnehmern. Der gelernte Landschaftsgärtner habe sich damals unter der Prämisse "den Studenten zeigen, wie das Leben geht" selbstständig gemacht. "Nach einem Jahr war ich pleite", sagt Grewe. Naivität im Beruf, dass haue nicht hin. Die Nachhaltigkeit von Prozessen müsse man begreifen. Bis dahin sei es allerdings ein langer Weg.
Der Elternworkshop wurde organisiert von der Stiftung NiedersachsenMetall. Bildungsreferentin Barbara Schneider war zusammen mit Grewe sowie Henricus Soontiens vom Elternkreis der Schule am Schlosspark vor Ort. Foto: wa