1. Trotz aller guter Kritiken gibt es weiterhin hier ein dramatisches Nachfrage-Problem Förderer des Kreiskrankenhauses werben für mehr Unterstützung / Patientenströme sind stetig zurückgegangen

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    RINTELN (km). Weiterhin beileibe keine leichte Aufgabe für alle Beteiligten: Drei Jahre vor der voraussichtlichen Inbetriebnahme des Klinikums Schaumburg bemühen sich die Freunde und Förderer des Rintelner Kreiskrankenhauses weiterhin, mit ihrem Engagement den laufenden Betrieb zu unterstützen, wie jetzt Vorsitzender Dieter Hanke und Schatzmeister Torsten Clausing bei der Mitglieder-Versammlung des eingetragenen Vereins deutlich machten.

    Obwohl es immer wieder (auch von Besuchern der Versammlung) viel positive Resonanz auf die guten Qualität des Krankenhauses gab, manifestierten sich bei der Zusammmenkunft im Emma-Zentrum am vergangenen Donnerstag einige nachgerade fast erschreckende Tendenzen.

    Dieter Hanke etwa diagnostizierte ein anhaltend "dramatisches Nachfrage-Problem": Innerhalb der letzten zehn Jahre sei die Anzahl der Patienten kontinuierlich zurück gegangen. Und "Patientenströme, die sich einmal in andere Richtungen orientiert haben, sind nur schwer wieder zurück zu holen."

    Dass die Leistungen des heimischen Krankenhauses dennoch weiterhin geschätzt werden, machte Ralph von Follenius in einem Referat deutlich.

    Der Sprecher der Krankenhausprojekt-Gesellschaft, dem bis zur Inbetriebnahme des Klinikums in Vehlen gleichzeitig auch die Verantwortung für alle drei Schaumburger Krankenhäuser obliegt, diagnostizierte in der Rintelner Einrichtung ein "großes Potenzial", dass vor allem auf die "spürbare Motivation" des Personals aufbaue.

    Mit konkreten Terminen konnte von Follenius aber nicht aufwarten. Bei der Erwähnung des Jahres 2015, in dem Vehlen den Betrieb aufnehmen soll, ging sogar ein leichtes Raunen durch das Publikum. Bis dahin gibt ja noch einiges zu tun: Bevor überhaut mit dem Bau begonnen werden kann, muss jetzt zunächst eine "Baustraße" eingerichtet werden.

    Im nächsten Jahr soll der Rohbau rechtzeitig winterfest werden, so dass mit der Installation des Interieurs begonnen werden kann.

    Dieter Hanke erinnerte in seinem Jahresbericht nachmalig daran, dass die Rintelner Einrichtung ergo noch gut mindestens drei Jahre lang in vollem Betrieb sei - und rief gleichzeitig die Bevölkerung auf, die zur Verfügung stehenden Kapazitäten vor Ort auch zu nutzen. "Ich glaube," so Hanke, "wir sind uns alle einig, dass unser Krankenhaus sowohl von der Ausstattung her als auch personell sehr gut gerüstet ist."

    An Ralph von Follenius appellierte Hanke nachdrücklich, das Krankenhaus nicht im Regen stehen zu Lassen.

    Das vorhandene Potenzial könne viel besser genutzt werden. In dem Zusammenhang sei es besonders wichtig, zum Beispiel die geplante Einrichtung einer neurologischen Abteilung - als Vorbereitung und "Probelauf" für 2015 - nicht auf die lange Bank zu schieben. So würde eine Betriebszeit von nur einem halben Jahr etwa "gar nichts bringen". -

    Wie wenig Unterstützung der Förderverein von außen erfährt, wurde beim Bericht von Schatzmeister Torsten Clausing deutlich: Der Verein, dessen Mitglieder-Bestand in den letzten drei Jahren von 72 aus 60 schrumpfte, hatte im Jahr 2009 wenigstens noch 220 Euro an Spendengeldern verbuchen können.

    Im vergangenen Jahr indessen musste zum zweiten Mal hintereinander einen Null-Nummer registriert werden.

    Trotzdem gelingt es dem Verein aus eigener Kraft, jährlich 2000 Euro Mitgliedsbeiträge zu sammeln. So konnten zuletzt unter anderem Rollstühle für mehr als 1100 Euro angeschafft werden, und die Krankenpflegeschule bekam für eine Veranstaltung einen Zuschuss in Höhe von rund 300 Euro.

    In welchem Umfang der Förderverein in den letzten fünf Jahren das Krankenhaus unterstützt habe, belegte Dieter Hanke mit der Steuererklärung für das Finanzamt: Danach seien von 2007 bis 2011 mehr als 20.000 Euro bewegt worden, um medizinische Geräte wie das Tracheobronchoskop sowie Hilfsmittel für Patienten (Rollstühle, Pflegestühle) anzuschaffen oder die Ausstattung von Krankenzimmern zu verbessern. Auch im laufenden Jahr sind Anschaffungen für mehr als 3000 Euro vorgesehen.

    Bei den turnusgemäßen Vorstandwahlen wurden am Ende sowohl Vorsitzender Dieter Hanke als auch Schatzmeister Torsten Clausing und Geschäftsführerin Iris van Houten-Eichler einstimmig im Amt bestätigt.

    Foto: km

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