Das heißt im Klartext: Beeinträchtigungen der Landschaft beispielsweise müssen in Zeiten von Arbeitslosigkeit und Demografischem Wandel hingenommen werden. Vor allem die regenerativen Energien müsse man als Chance sehen, so Brandt. Als Gestaltungsmöglichkeiten im ländlichen Raum nannte der Ostfriese unter anderem das Nutzen der Energiewende, die Positionierung in der EU-Förderlandschaft bis 2014 und die Sicherung einer modernen Infrastruktur in Verkehr und Kommunikation. Beispielhaft sei seine eigene Heimat. Vor noch nicht allzu langer Zeit Niedersachsens Wirtschafts-Sorgenkind Nummer eins. Doch haben sich die Ostfriesen offen gegenüber regenerativen Energien gezeigt. Mit dem Erfolg, dass sich die Industrie mit mehreren Reedereien und das Unternehmen Enercon (Windkraftenergie) angesiedelt haben. "In einem gewissen Zeitfenster kann man Entwicklungspfade drehen", sagte Brandt. Während Schaumburg entwicklungstechnisch eher im hinteren Drittel dümpelt, habe man dem Kreis Holzminden die schlechteste Situation prognostiziert. "Für Stadthagen ist es nicht aussichtlos", so Brandt. Hellmann sehe die Stärken der Stadt im Einzelhandel und wies damit auf die Ansiedlungen Am Helweg und der Dülwaldstraße hin. Man sei seit zehn Jahren mit Planungsprozessen (2+1 Bundesstraße 65) unterwegs und komme schlichtweg nicht aus dem Quark. Was allerdings nicht am Landkreis liege. Nach dem Weggang von OTIS und Alcatel habe man es nicht geschafft, neue Unternehmen für Stadthagen zu interessieren. Wahrscheinlich im Hinblick auf das Gesamtklinikum und dem Asphaltmischwerk appellierte er: "Wir kommen so nicht weiter. Um neue Arbeitsplätze zu schaffen, müssen wir jetzt zusammenhalten."
Als guten Erfolg sprach Hellmann die Entwicklungen der Kinderbetreuung im Landkreis an. Schaumburg habe die Wichtigkeit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf erkannt. Ein essenzieller Faktor in der Mission: Wohnqualität in Schaumburg steigern. Denn "attraktive Städte ziehen qualifizierte Arbeitskräfte an", so Brandt in seinem Vortrag. Anschließend diskutierten der Volksbank-Vorstand Michael Joop, Sparkassen-Vorstand Hans-Heinrich Hahne und IHK-Geschäftsstellenleiter in Stadthagen Martin Wrede gemeinsam mit Hellmann sowie Brandt über die Weiterentwicklung Stadthagens. Foto: wa