1. "Hannover 96 war ein Chaos-Verein"

    Präsident Martin Kind ist Talk-Gast beim VfL / Phantastische Entwicklung bei den "Roten"

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    BÜCKEBURG (hb/m). Zum Auftakt einer kurzweiligen Veranstaltung mit Freunden und Förderern der VfL-Fußballabteilung hat Professor Dr. Uwe Völkening einen kurzen Rückblick auf die Entwicklung des Vereins gegeben, der vor hundert Jahren als reiner Fußballverein "BVB" gegründet wurde.

    Inzwischen ist der VfL ein Mehrspartenverein mit 18 autonomen Abteilungen und insgesamt rund 1.800 Mitgliedern; davon gehören zurzeit 532 der Fußballabteilung an. "Keine andere Sportart ist in unserer Gesellschaft so verwurzelt", betonte Egon Trepke vom NfV die Bedeutung des Fußballs. Das Jahnstadion in Bückeburg sei die erste Fußballadresse im Schaumburger Land.

    "Ein Doofer wurde gesucht", witzelte der Hörgeräteunternehmer Martin Kind in Erinnerung an das Jahr 1997, als er Präsident von Hannover 96 geworden ist. Die Situation im Verein sei noch schlimmer gewesen, als es in der Öffentlichkeit bekannt geworden sei: "Zehn Millionen Mark Schulden, sehr nahe an der Insolvenz, Rechnungen und Belege im Schuhkarton, Auflösungserscheinungen". Man habe damals mit Addo, Ernst, Kehl, Asamoah und Hecking eine "Super-Mannschaft" gehabt.

    "Hannover 96 war damals ein Chaos-Verein", räumt Kind ein. Er habe Klinken geputzt und vermögende Unternehmer angesprochen, dem Verein ihr Risikokapital zu geben, um die Schulden der Vergangenheit zu tilgen. Als nächstes habe man die ersten beiden Herrenmannschaften sowie die A-, B- und C-Junioren aus dem Verein ausgegliedert.

    Auf entsprechende Fragen des Redakteurs Christoph Dannowski von der "Neuen Presse Hannover" gab Kind zu, 1997 vom Profi-Fußball keine Ahnung gehabt zu haben. Heute könne er ein Spiel lesen, "besser als der Bundestrainer", wurden die Anwesenden an die Auswechselungen des Bundes-Jogi beim 4:4 gegen Schweden am Vorabend erinnert.

    Schon 1997 habe er die "Vision 1. Bundesliga" gehabt, "da gehört 96 auch hin!" Von einigen Trainern und Managern habe er sich in den vergangenen 15 Jahren trennen müssen, "aber wir sind nie abgestiegen."

    Der 96-Präsident arbeitet ehrenamtlich und unentgeltlich, "damit Spieler und Trainer Millionen verdienen können". Er beschäftige in seinem Unternehmen 3.000 Mitarbeiter, sei aber durch die Übernahme des Chaos-Vereins bekannt geworden.

    Auf eine entsprechende Frage aus dem Publikum machte Kind deutlich, dass man Mirko Slomka behalten will und seriös mit ihm verhandelt.

    "Wenn Bayern ihn aber haben will, muss er dort hin, ich gehe von einem Bleiben aus; denn wir sind der bessere Verein."

    Foto: hb/m

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