1. Wilhelm Busch-Geburtshaus eröffnet Ausstellung mit neuen Originalgemälden

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    WIEDENSAHL (em). Im Schatzkästchen des Wiedensahler Wilhelm Busch Geburthauses wird am kommenden Sonntag, den 14. Oktober, um 11 Uhr unter dem Titel "Die Farbträger" eine neue Ausstellung mit Busch-Originalgemälden eröffnet. Die Bilder kommen wiederum vorrangig aus dem Wilhelm-Busch-Museum in Hannover. Es geht dabei um Personendarstellung im malerischen Werk Buschs. Vor allem Menschen jeden Alters und Geschlechts aus seinem familiären und dörflichen Umfeld haben Wilhelm Busch immer wieder inspiriert, sich mit ihnen malend auseinanderzusetzen, ihre besonderen Charaktere auf seine Malunterlagen zu bringen, sie im Kontext ihrer angestammten Umgebung abzubilden.

    "Ich flog ins Museum, in die Verpflegungsanstalt für bejahrte Gemälde, und als ich sie mit Verständnis besichtigt hatte, begab ich mich nebenan in die Bilderklinik, wo die Bresthaften geflickt und kuriert werden", schrieb Busch in seiner Prosaparabel "Eduards Traum". So urteilte er oftmals auch über seine eigenen Gemälde.

    So konkurrenzlos er als Bildergeschichten-Erfinder war, so sehr wandte er sich in seiner Malerei immer wieder den Holländern und Flamen zu, die er schon als Jugendlicher verehrt und überhöht hatte. Immer wieder brach er mit diesen Vorbildern, um sich schon bald wieder mit ihnen zu arrangieren. Und so gibt es nicht den Maler Busch, der es in der persönlichen Konsequenz mit dem dichtenden Zeichner oder zeichnenden Dichter aufnehmen könnte. Er spürte und wusste das, stellte sich zu Lebzeiten nicht dem Wettbewerb dieses Kunstbetriebes - und malte doch. Ein Bild nach dem anderen. Mehr als 1200 Gemälde sind - glaubt man allen Berichten vor allem seiner Nöldecke-Neffen - von dem Zigfachen erhalten geblieben. "Skizzen und G`schmier" nannte er sie selbst. Auch die jetzt in Wiedensahl gezeigte kleine Auswahl von Busch gemalter Personen zeigt einen breiten Querschnitt seiner malerischen Experimente. Und so reicht die Palette vom "Nachpinseln" der holländischen Vorgaben über das fast fotografische Abmalen der Modelle bis zum radikal-exzentrischen Strich eines frühen Expressionisten. Es sind vor allem die heimischen Motive, die diese Bilder an diesem Ort so interessant machen: Der Bückeburger Bauer, Hille Bobbe als "Die alte Frau mit Kopftuch und Tonkrug", die zechenden Bauern und vor allem Töpfermeister Deterding aus Mittelbrink. Die Ausstellung dauert bis zum 7. April 2013.

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