LÜDERSFELD (bt). Als am 14. Juni 1937 am frühen Abend beim Landwirt Hegerhorst 17 das Wohn- und Stallgebäude in Flammen steht, hat die frisch gegründete Feuerwehr Lüdersfeld ihren ersten großen Einsatz. In etwa zwanzig Minuten sind die Männer um Brandmeister Heinrich Gerland vor Ort. Mit Unterstützung der Kameraden aus Lindhorst löschen sie das Feuer.
Nur gut drei Monate zuvor, am 1. März 1937, war die Feuerwehr Lüdersfeld aus der Taufe gehoben worden. Immerhin: Bereits nach Gründung verfügten die Männer über ein Zuhause, " ein Spritzenhaus", wie es in der Chronik heißt, die anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Wehr herausgegeben wurde. Das "Spritzenhaus" war ein kleiner Schuppen in der heutigen Straße An der Mühle. Dort war eine fahrbare Handdruckspritze untergebracht. Die Ausbildung damals erfolgte an der Handdruckspritze, an der sich bis zu acht Feuerwehrmänner in zwei Reihen pumpend gegenüberstanden. Zum Einsatzort wurde die Spritze entweder von Pferden gezogen oder die Männer mussten selbst Hand anlegen. Seit einem Dreivierteljahrhundert sind die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Lüdersfeld für ihre Mitbürger da und vor Ort, wenn Not am Mann ist.
Nach Kriegsende ging 1950 ein Wunsch der Feuerwehr in Erfüllung, als der damalige Bürgermeister Siebörger das von der Gemeinde neu erbaute Feuerwehrhaus übergab. Gut ein Jahr danach erhielt die Wehr ein Opel Blitz – Feuerwehrauto mit Aufbau und Vorbaupumpe. 18 Jahre später wurde ein Löschfahrzeug LF 8 beschafft. Bald reichten die Räumlichkeiten des Feuerwehrgerätehauses nicht mehr aus. 1980 packten die Männer an und bauten an. Dank eines Zuschusses aus der Gemeindekasse und durch 1.500 ehrenamtlich erbrachte Arbeitsstunden aktiver und passiver Mitglieder wurde im Mai1981 Einweihung gefeiert. In dem Gebäude fand ab 1994 ein LF 8schwer Platz, das die Ortswehr Lindhorst abtrat. Das alte Auto der Lüdersfelder fand als Bierlöschfahrzeug weitere Verwendung. Für den Zeitpunkt Ende Juni 2001 vermerkt die Chronik: Damals "erhielten wir unser neues Löschfahrzeug LF8/6 (…) Dieses war ein Quantensprung, so dass wir in der restlichen Zeit viel zu tun hatten, um dieses fachgerecht zu bedienen".
Nun wartet die Wehr um Ortsbrandmeister Thomas Schwabe auf ein neues Zuhause, da der vor mehr als sechzig Jahren errichtete Bau den Anforderungen nicht mehr genügt. Seitens der Samtgemeinde wurde 2010 der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses beschlossen und es wurden erste Maßnahmen eingeleitet.
Als Platz für das neue Gebäude war ein Areal neben den Lüdersfelder Sportanlagen vorgesehen. Ortsbürgermeister Wilfried Schröder verblüffte kürzlich beim Jubiläums-Kommers der Wehr seine Zuhörer allerdings damit, dass er zum Besten gab: ""Was die Frage des Standorts des Gebäudes angeht: Wir arbeiten daran noch".
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