1. Lastzug steckt im Wald fest

    Drei Trecker ziehen 40-Tonner aus einem Graben / Lkw-Fahrer versucht den Stau zu umfahren

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    LAUENAU (al). Sein offenbar blindes Vertrauen auf das an Bord befindliche Navigationsgerät hat einen etwa 40-jährigen Fernfahrer in Bedrängnis gebracht. Der mit Flüssigseife beladene Tanklastzug blieb mitten im Deister auf dem Schraubeweg stecken. Erst drei Trecker befreiten den Havaristen aus seiner misslichen Lage. Nur 400 Meter weiter hing der Sattelauflieger wieder im Seitengraben.

    Eigentlich wollte der Mann einen Stau auf der nahen Autobahn umgehen, als er am frühen Dienstagabend seinen Truck durch Lauenau lenkte. Der Bordcomputer wies ihm den Weg nach Blumenhagen. Als dort die asphaltierte Straße in den geschotterten Waldweg überging, hätte dies dem Gelsenkirchener eigentlich zu denken geben müssen.

    Doch er fuhr weiter – auf den Schulzeweg und dann in nördlicher Richtung auf den Schraubeweg. "Nur gut, dass er nicht nach rechts auf die ‚Lauenauer Allee‘ abgebogen ist", kommentierte Revierförster Ralph Weidner die Irrfahrt: "Dort hätten wir den nie wieder herausbekommen." Insider wissen: Die Route führt später tüchtig bergan.

    Doch auch auf dem Schraubeweg war mit der Irrfahrt bald Schluss. In einer der dortigen engen Kurven versank der Auflieger des 40-Tonners mit den ersten Rädern im Waldboden. Der Fahrer lief zurück nach Blumenhagen und alarmierte von dort den Revierförster. Dieser rief drei Landwirte mit ihren schweren Zugmaschinen zu Hilfe; dann wurde der Havarist flott gemacht. Weidner zeigte dem Unglücksraben dann noch vom Pkw aus den weiteren Weg über die "Kreuzbuche" hinüber auf die andere Deisterseite und machte sich mit seinen Helfern auf den Weg nach Hause.

    Kurze Zeit später klingelte das Telefon wieder. Keine 400 Meter weiter war der Sattelzug wieder in den Graben gerutscht. Diesmal so tief, dass der Treibstofftank bereits auf den Boden drückte und zu reißen drohte. Angesichts der inzwischen fortgeschrittenen Abendstunde wurde die Bergung verschoben. Die Nacht hat der Mann vermutlich unruhig in seiner Kabine verbracht.

    Am nächsten Morgen rückten die Landwirte wieder an. Die Kraft der drei Schlepper reichte soeben aus, um den Lastzug im letzten Moment wieder auf festen Grund zu bringen. Nun wurde kein Risiko mehr eingegangen. Die Schlepper begleiteten den Havaristen bis zur Kreuzbuche.

    "Viel Glück gehabt", kommentierte Weidner am Ende der aufregenden Stunden den Vorfall. Außer der langen zeitlichen Verzögerung für den Truck und den Aufwand der Landwirte war nichts passiert: "Es hätte schlimmer kommen können." Der Vorfall weckte indes Erinnerungen an ähnliche Ereignisse in jüngerer Vergangenheit in Altenhagen II. Dort waren in kurzen zeitlichen Abständen auf ähnliche Weise gleich drei Lastzüge gestrandet.

    Foto: al/p

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