1. "Diese Äußerungen sind schlichtweg einfach unfair"

    Kirchenvertreter fühlen sich von Marktbeschickern nicht ernst genommen

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    OBERNKIRCHEN (wa). Der Bass muss schon ordentlich wummern, damit auch genügend Besucher auf den Markt kommen. Das habe Marktbeschicker Andreas Steuer gegenüber den Kirchenvertretern im vergangenen Jahr geäußert.

    "Wir haben das Gefühl die Familie Steuer nimmt uns nicht wirklich ernst", sagt Pastor Wilhelm Meinberg im Gespräch mit dieser Zeitung.

    Vorausgegangen war die Veranstaltungsankündigung im Schaumburger Wochenblatt (vergangene Ausgabe vom Mittwoch, 10. Oktober) zum Barbarossamarkt an diesem Wochenende. Marktbeschickerin Ursula Steuer hatte mit Äußerungen wie "wir sind auf 32 Plätzen unterwegs, 15 davon sind direkt neben einer Kirche. Da haben noch nie Scheiben geklirrt", für erneuten Redebedarf gesorgt.

    Das Problem: Ein Gutachter bescheinigte im vergangenen Jahr der Kirche, dass Basstöne Haarrisse in den Kirchenfenstern verursachen können.

    2008 hat die Landeskirche 500.000 Euro in die Renovierung der bleiverglasten Fenster gesteckt. Gelder, die aus der Kirchensteuer stammten. Die aufwendigen Restaurierungen seinerzeit waren nötig, da die Fenster in vergangener Zeit stark beansprucht waren. Die Kirchenfenster wurden nicht zuletzt auch durch Umwelteinflüsse in Mitleidenschaft gezogen, unter anderem waren die Farben verblasst.

    Die Obernkirchener Kirche fühlt sich demnach verpflichtet, sorgsam mit dieser Investition umzugehen. "Als die Marktbeschicker damals Probleme hatten und nicht mehr wie gewohnt an der Rathenaustraße stehen konnten, haben wir gleich zugesagt, dass sie den Kirchplatz nutzen können. Das war nicht das Problem", sagt Pastor Meinberg. 2011 habe man sich dann auf Initiative der Kirche mit Familie Steuer und der Stadtverwaltung an einen Tisch gesetzt und gemeinsam geredet. Geeinigt wurde sich auf die Verlegung des Autoscooters links vor das Trafohaus. Allerdings kam es nicht zustande, weil der Beschicker fern blieb.

    Seit gestern steht das Fahrgeschäft nun wie geplant an dieser Stelle in der Stadt. Für die Kirchenfenster ein Probelauf. "Mal schauen ob das funktioniert", sagte Meinberg im Hinblick auf die mögliche Zukunft des Jahrmarktes in der Innenstadt. Man wolle die Stadt immer unterstützen wenn es um Veranstaltungen geht. Das war so und das solle auch so bleiben.

    Beispielsweise stellt die Kirche ihren Vorplatz für Events wie dem Beachvolleyballturnier oder dem Bildhauer-Symposium zur Verfügung. "Wir haben an solchen Tagen auch Hochzeiten und müssen dann sehen wie wir das regeln. Aber bisher hat das immer gut geklappt", so Meinberg. Das Ursula Steuer nun solche Aussagen in der Öffentlichkeit treffe, finde er schlichtweg unfair.

    Wenn in nächster Zeit Beratungen zu neuen Veranstaltungskonzepten im Stadtrat stattfinden, möchte die Kirche gern mitwirken um für Obernkirchen weiterhin "etwas auf die Beine zu stellen." Trotzdem müsse man darauf achten, dass der historische Wert der Kirche nicht gefährdet werde. Foto: wa

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