HAGENBURG (gi). Die von den Kirchen Sachsenhagen, Steinhude und Altenhagen-Hagenburg, dem Küsterhaus Steinhude und der Jugendpflege der Samtgemeinde angebotene Veranstaltung "Drogen und Sucht von Jugendlichen" wurde nur von einer Handvoll Interessierten (Mütter, Ehrenamtliche aus dem Jugendtreff Sachsenhagen und einem Vertreter der Wählergemeinschaft) besucht.
Referent Diplom-Sozialpädagoge Dennis Beike von der Drogen- und Suchtberatungsstelle der Diakonie Stadthagen wollte eigentlich über zwei Bereiche berichten: Die Mediensucht und über neue Drogen. Doch in der kleinen Runde war es so spannend, dass die Mediensucht das einzige Thema des über zweistündigen Abends war.
Immer größer werde die Abhängigkeit von Internet- und Facebookspielen. Waren 1999 nur elf Millionen Menschen online, so sind es im letzten Jahr 51 Millionen gewesen. Von der Zielgruppe der 14- bis 29-jährigen Männer sind 99,1 Prozent Online.
"Jeder Mann spielt im Durschnitt 168 Minuten im Internet", sagte Beike. Die Spielsucht sei vor allen bei Männern groß, doch die Frauen würden langsam nachkommen. Aber auch bei älteren Menschen werde die Mediensucht zu einem Thema. Die Computer- und Internetsucht sei noch keine behandlungsbedürftige Krankheit, die Wissenschaft sei dabei dieses zu definieren. Kinder hätten den Eltern im Umgang mit dem Internet einiges voraus, sie seien jedoch eher gefährdet für Gefahren.
Beike erwähnte Spiele wie "WoW" (kostet 15 Euro im Monat), das einen hohen Anreiz biete, einen besonderen Status zu bekommen. Bei dem Spiel "metin II" müssten Gegenstände gekauft werden, "StarCraft" ist ein Echtzeit-Strategiespiel und würde vier Stunden dauern und "FarmVille" sei ein Facebookspiel.
Im September 2009 gab es im virtuellen Bauernhof 35 Millionen Nutzer. Foto: gi