1. Elterninitiative verzeichnet erste Erfolge

    Projekt "Mensch ärgere mich nicht" / Unterrichtssituation durch Trainingsraum deutlich entspannt

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    BÜCKEBURG (hb). Die Elterninitiative "Respekt macht Schule" der Grundschule Am Harrl hat die Hintergründe des Projekts "Mensch ärgere mich nicht", die Projektidee, die Projektziele und die Methoden jetzt der Presse vorgestellt. Hintergrund des Projekts, dass vor gut zwei Jahren ins Leben gerufen wurde und für das kräftig Spenden gesammelt wurden, ist nach den Worten von Ulrike Engelke und ihren Mitstreitern die Tatsache, das sich seit einigen Jahren bereits Grundschüler oftmals respekt- und grenzenlos gegenüber Lehrkräften und Mitschülern verhalten.

    Vielen Kindern fehle das soziale Verhalten in der Gemeinschaft und ein gewisses Regelbewusstsein. Nach Auflösung von Förderschulen durch den heimischen Landkreis würden nicht nur lernschwache, sondern auch Kinder mit massiven Auffälligkeiten in den normalen Schulalltag integriert.

    Das Projekt "Mensch ärgere mich nicht" ermöglicht es den Schülern der Grundschule seit Mitte Februar dieses Jahres, soziale Kompetenzen in einem dafür zur Verfügung gestellten Raum zu trainieren. Begleitet wird das Projekt von Anne Struckmann und Britta Kunze, zwei Pädagoginnen, die der Elternkreis über Spenden und Stiftungsgelder finanzieren konnte. Des Weiteren war es der Grundschule in Zusammenarbeit mit der Stadt Bückeburg gelungen, zum 1. Oktober mit Jana Brokop eine Bundesfreiwillige für ein Jahr zu verpflichten.

    Auch diese Kraft wird von der Elterninitiative finanziert.

    Das Trainingsraum-Programm geht von der Maxime des gegenseitigen Respekts aus. Ulrike Engelking: "In der Gemeinschaft und im Zusammenleben mit anderen Menschen existieren Regeln." Wenn ein Schüler zu dieser Gemeinschaft gehören möchte, sollte er diese Regeln anerkennen und sich an sie halten.

    Der Schüler würde in der Regel nicht "einfach geschickt", sondern er könne sich selbst entschieden, in den Trainingsraum zu gehen. Ziel ist ferner, dass die Schüler lernen, für ihr Verhalten die Verantwortung selbst zu übernehmen.

    Es stehe, unterstreicht Ulrike Engelke in dem Gespräch, bei dem Trainingskonzept weniger die Disziplinierung im Vordergrund, sondern die persönliche Unterstützung der Kinder bei der Bewältigung von für sie kritische Situationen und ein angemessenes Verhalten anderen gegenüber.

    Die Aktion "Mensch ärgere mich nicht" zeigt bereits Erfolge. Im Zeitraum vom 15. Februar bis 20. Juli haben 335 Gespräche im Trainingsraum stattgefunden, der am stärksten in der 3. und 4. Schulstunde frequentiert wird. Die Gespräche dauern im Schnitt zwischen zehn und 30 Minuten. Aus dem Kollegium kommen inzwischen positive Rückmeldungen. Es wird berichtet, dass sich die Unterrichtssituation durch den Trainingsraum deutlich entspannt habe. Auch in den Pausen sei die Anzahl von körperlichen Übergriffen merkbar zurückgegangen.

    Das Projekt "Mensch ärgere mich nicht", das sich aus Spenden finanziert, ist von der Planung her für mindestens zwei Jahre ausgelegt. Ulrike Engelke lässt diesbezüglich wissen, dass noch Gelder zur Minimalabsicherung der Finanzierung des zweiten Jahres fehlen. Geplant ist ein Weihnachtsbasar, eine Fahrradversteigerung sowie Anfragen bei Firmen. Zudem wurde bei der Stadt Bückeburg ein Antrag auf Bezuschussung gestellt.

    Foto: hb

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