1. Nur sechs Ortsbrandmeister in 75 Jahren

    Lüdersfelder Blauröcke feiern Jubiläum mit Kommers und bayerischer Gaudi / Nachdenkliches zum Kommers

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    LÜDERSFELD (bt). "Die Feuerwehr ist unverzichtbar". Diese Feststellung traf Ortsbrandmeister Thomas Schwabe bei der Eröffnung des Kommerses anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Ortsfeuerwehr Lüdersfeld. Neben den aktiven Feuerwehrmitgliedern und der Jugend- und Kinderfeuerwehr hatten sich zahlreiche Gäste im Sport- und Kulturzentrum eingefunden.

    Für Schwabe steht fest, dass "Feuerwehren eine tragende Säule in der Kommune darstellen". Sie übernähmen wichtige Aufgaben bei Veranstaltungen im Dorf und kämen ihrer Hauptaufgabe sehr ernsthaft nach: dem Einsatz im Notfall. "Das leisten wir gern für die Bürger", unterstrich er. Der langjährige Ortsbrandmeister Wilfried Schröder gab einen Rückblick auf 75 Jahre Feuerwehrgeschichte in Lüdersfeld. Am 1. März 1937 machten sich 27 Lüdersfelder Einwohner daran, eine Feuerwehr im Ort zu gründen. Heinrich Gerland wurde erster Brandmeister. Die Funktion ging bereits am 1. August 1937 an Gottlieb Dreßler über, die dieser bis März 1962 ausübte. In 75 Jahren Geschichte kam die Wehr mit insgesamt sechs Ortsbrandmeistern aus.

    Landrat Jörg Farr lobte in einem von Schwabe verlesenen Grußwort die Arbeit der Wehr "als anerkennenswerte Gemeinschaftsleistung", sie sei Garant für schnelle Hilfe in allen Lebenslagen. Wilfried Schröder, der seit einiger Zeit das Amt des Lüdersfelder Bürgermeisters bekleidet, dankte seinen Kameraden in seiner Eigenschaft als Kommunalpolitiker für die gezeigte Einsatzbereitschaft. Er merkte vor der Versammlung an, dass an dem auf Samtgemeindebene gefassten Beschluss zum Neubau eines Feuerwehrgerätehauses festgehalten werden müsse. So mancher im Saal hörte vermutlich zweimal hin, als Schröder sagte: "Was die Frage des Standorts des Gebäudes angeht: Wir arbeiten daran noch". Bisher war davon die Rede, dass der Neubau neben dem Lüdersfelder Sportgelände errichtet werden soll.

    Samtgemeindebürgermeister Andreas Günther sprach in seinem von ihm selbst als "ungewöhnlich" bezeichneten Wortbeitrag zum Kommers Nachdenkliches aus. Günther äußerte sich anerkennend über die von den Lüdersfelder Einsatzkräften geleistete Arbeit und dankte den Männern und Frauen dafür: "Die Lüdersfelder Wehr ist nicht wegzudenken". Vermutlich vor dem Hintergrund drängender finanzieller Gegebenheiten in der Haushaltslage der Samtgemeinde und dem Beschluss zum Neubau eines Gerätehauses in Lüdersfeld fügte Günther an: "Wir wissen, dass wir Verantwortung für künftige Generationen haben". Deshalb müsse man fragen: "Ist das alles gut und richtig, so wie wir aufgestellt sind? Sollten wir uns nicht öffnen für Veränderungen, wenn sie denn notwendig sind"? Es gebe bekanntermaßen an der einen oder anderen Stelle Probleme im Bereich des Brandschutzes. Um diese sachgerecht anzugehen, sagte Günther: "Ich denke, wir müssen mehr miteinander reden, uns öffnen, den argumentativen Austausch suchen, unsere Aufgaben und Gemeinsamkeiten in den Vordergrund stellen und mehr aufeinander zugehen". Dinge müssten beim Namen genannt und angepackt werden. Man müsse sich darüber offen und ehrlich austauschen. "Auch innerhalb der Wehren selbst", betonte der Bürgermeister.

    Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote nutzte sein Grußwort nach der Rede des Bürgermeisters, um deutlich zu machen: "Auch bei knappen finanziellen Ressourcen: Wir brauchen unsere Feuerwehren".

    Abends tauschten die uniformierten Feuerwehrmitglieder die blauen Röcke gegen die Krachledernen und machten sich auf zu einem "Bayerischen Abend", um das Jubiläum gebührend zu feiern. Die passende Musik zur Gaudi mit bayerischen Spezialitäten steuerte der Musikzug Nettelrede bei. Foto: bt

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