1. Die Touristen sind im Landkreis gerne gesehen

    Tourismusforum des Schaumburger Landes veranstaltet / Die Zwischenbilanz der Verantwortlichen fällt positiv aus

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    LANDKREIS (ag). Zum sechsten Mal kamen Vertreter aus Politik, Hotellerie, Gastronomie und der Verwaltung zusammen, um zum einen zu reflektieren was in den letzten zwei Jahren geschafft wurde, und zum anderen, um die zukünftige touristische Vermarktung des Schaumburger Landes zu beratschlagen und gemeinsam anzugehen. Zu diesem Thema referierten Olaf Boegner vom Tourismusmarketing, Petra Wegener vom Weserbergland Tourismus e.V. und Andreas Pauly von der Firma mindandmove.

    In einem Grußwort leitet der Landrat Jörg Farr die Anwesenden in das langfristige Ziel dieser Foren ein: "Unser Landkreis will den Tourismus steigern." Neben unzähligen Arbeitsplätzen die der Tourismus ganzjährig sichere, sei es auch eine entscheidender Wirtschaftsfaktor in Deutschland, der im Jahr gut 100 Milliarden Euro erziele. Darüber hinaus betont der Landrat, wie wichtig die Qualitätssicherung in dieser Branche sei, da die Ansprüche der Gäste gestiegen sind. Er appelliert an die Anwesenden, die Aktivtäten und Akteure zu bündeln, um die Vermarktung Schaumburgs in Interkommunaler Zusammenarbeit (IKZ) zu optimieren.

    Das letzte Forum im Jahr 2010 brachte allerlei Maßnahmen und Veränderungen in Gang, die in der Folgezeit bestmöglich umgesetzt wurden, weswegen die Zwischenbilanz von Olaf Boegner, dem Leiter vom Schaumburger Land Tourismusmarketing e.V., sehr positiv ausfiel. Die beiden Hauptthemen die Schaumburg zu bieten hat sind das Fürstenhaus in Bückeburg und Wilhelm Busch. Daneben sind weitere touristische Themen die Weserrenaissance, Trachten und Brauchtum und als dritte Säule die Erdgeschichte, Archäologie, Technik und Industriekultur. In diesen Bereichen wurden zahlreiche Maßnahmen geschlossen, die erfolgreich umgesetzt wurden. Das Fürstenhaus bietet nun unter anderem Führungen speziell für Jugendliche und Kinder, eine verbesserte Vernetzung mit den anderen Schlössern der Region und ist für Film- und Fernsehproduktionen geöffnet. Auf den Spuren von Wilhelm Busch gibt es eine Radroute, Eventgastronomie und eine Stadtführung in Stadthagen, sowie zahlreiche Merchandisingprodukte, von Büchern, über Tee bis hinzu Wein, die Besucher als Andenken mitnehmen können.

    Die Vernetzung aller Wilhelm Busch Stätten ist noch nicht abgeschlossen. Zu den Themen Weserrenaissance, Trachten und Brauchtum gibt es ebenfalls Neuerungen zu verbuchen: Der Tag der Weserrenaissance, Sandsteinseminare in Obernkirchen, Film- und Fernsehberichte im NDR, Trachtenvorführungen und sogar Führungen in Gewandung sind mittlerweile an der Tagesordnung. In Arbeit sind aktuell noch QR-Codes und "Geocaching auf der Spur der Steine". Olaf Boegner ist froh noch mehr Positives berichten zu können: "Die Übernachtungen waren 2011 auf dem Höchststand seit dem Expojahr 2000, wobei die Kurorte kontinuierlich gut ausgebucht sind."

    Der Nettoprimärumsatz des Landkreises betrug im Tourismussektor 225 Millionen Euro. Abschließend formuliert der Vorsitzende des Tourismusmarketing noch eine Vision, die allen Beteiligten als Zielsetzung dienen soll: "Wir garantieren Kulturgenuss auf höchstem Niveau".

    Das Podium überlässt er daraufhin Petra Wegener vom Weserbergland Tourismus. Schaumburgs Tourismus gehört der Dachmarke Weserbergland an, die neun Landkreise von der Oberweser bis nach Bad Oyenhausen umfasst. Diese Dachmarke ist eine Solidargemeinschaft, die die Angebote der Regionen bündelt und auf dem Markt positioniert. Der Verein, der seit 1902 existiert hat sich als Grundsatz die Marketingstrategie "Mit Qualität zum Erfolg" gesetzt, da die Qualität nie gut genug sein könne und Verbesserungen immer möglich seien.

    Im Weserbergland sind die beiden Hauptsäulen des Tourismus Wandern und Radfahren, auf die der Verein den größten Wert legt. Aktuell werden die beiden neuen Potenzialmärkte Historische Altstädte und Gesundheitstourismus etabliert. "Wir müssen erst einmal auf das setzten, was wir wirklich gut können", erklärt Petra Wegener. Die Dachmarke Weserbergland bietet Schaumburg als Mitglied neben Onlinemarketing in sozialen Netzwerken, Veranstaltungsmarketing, Öffentlichkeitsarbeit, den Vertrieb auf Messen und bei Reiseveranstaltern, Produktpolitik und Qualität und Service in Form von Beratungen, Klassifizierungen, Fortbildungen und Marktforschung.

    In diesem Sinne wendet sich auch Andreas Pauly an die rund 70 versammelten Vertreter der Branche. Er referiert über die Service Qualität, das Siegel für Servicequalität in Deutschland und informiert die Anwesenden über diese Zertifizierung, welche Vorteile sie bringt und wie man diese Auszeichnung erhält. Dieser sogenannte einheitliche "Q-Standart" soll die Servicequalität verbessern. Im Weserbergland gibt es 51 Q-Betriebe und in Schaumburg sind es drei. "Eine Zahl die durchaus noch aufbaufähig ist", so der Referent. "Dieses Siegel zertifiziert einem Betrieb bessere Qualität und führt deswegen in der Regel zu mehr Gewinn.

    Es ist eine Imageförderung, die den Vorsprung auf Mitbewerber ausbaut und ein Kennzeichen für Kundenfreundlichkeit und Kundenbindung ist", fasst Andreas Pauly die wesentlichen Vorteile der Q-Betriebe zusammen.

    In einer abschließenden Diskussion, in der das Publikum noch einige Fragen und Anmerkungen an die Referenten vorträgt, endet das 6. Tourismusforum des Schaumburger Landes mit zahlreichen neuen Anregungen für die Vertreter aus Hotellerie und Gastronomie, aus Museen und aus der Verwaltung der Städte der Region. Foto: ag

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