LAUENAU (al). Viel Lob bei den Passanten, neue Euphorie bei den Kaufleuten und Aufatmen bei der Verwaltung: Seit dem vergangenen Wochenende ist die Lauenauer Marktstraße zumindest als Sackgasse wieder befahrbar. Das ungestörte Passieren aber lässt noch eine Weile auf sich warten.
Trotzdem gibt es eigentlich nur strahlende Gesichter. Der zweite Bauabschnitt im Zuge der Neuordnung der Ortsmitte geht seinem Ende entgegen. Das neue Pflaster vermittelt fast ein wenig Boulevard-Flair. Vor allem aber der für fast alle Gebäude ermöglichte barrierefreie Zugang hinterlässt Eindruck.
"Super", kommentiert Christa Schuppe von "S + H-Moden" das neue "angenehme Straßen- und Ortsbild". Dass das Geschäft Umsatzeinbußen verzeichnen musste, verschweigt sie nicht: "Aber wir haben dagegen erfolgreich angeworben." Rabatte und "Baustellenpreise" hätten Kunden "durch die Baustelle stolpern lassen." Schuppe glaubt, das neue Marktstraßen-Flair könnte ihrem Geschäft neuen Schwung geben.
Auch der noch zu befestigende Parkplatz auf der Rückseite der Häuser trage dazu bei: "Das mit der Passage ist ein Glücksfall für die Marktstraße."
Auch Katrin Hoppe von der gleichnamigen Drogerie gewinnt den Veränderungen vor der Ladentür nur Positives ab. Der barrierefreie Zugang zu den Geschäften "kommt gut an", weiß sie von erstem Lob behinderter Kunden oder junger Mütter, die mit Rollator beziehungsweise Kinderwagen bis vor die Ladenkasse fahren können. Optikermeister Ralf Staaks zollt den Bauarbeitern Anerkennung: Diese hätten nicht nur zügig gearbeitet, sondern wären seinen behinderten Kunden in schwierigen Baustellensituationen behilflich gewesen. Staaks wünscht sich vom neuen Marktstraßenflair positive Auswirkungen auf wenig oder ungenutzte Geschäftsflächen: "Vielleicht füllen sich die Läden wieder." Besonders wichtig wäre ihm neues Leben im ehemaligen Café Stummeyer.
Aber noch setzen sich Behinderungen fort. Sie verlagern sich nur aus dem bisherigen Marktstraßenteil in den Abschnitt zwischen Einmündung Lange Straße und Brücke über die Mühlenaue. Auf der Nordseite wurden bereits Gosse und Bürgersteig neu angelegt.
Gleiches folgt jetzt auf der Südseite. Die Verwaltung will dabei die wichtige Zufahrt von Pohle und der Umgehungsstraße so lange wie möglich offenhalten und eine Engstelle für den fließenden Verkehr in Kauf nehmen. Schon seit Tagen ist das Passieren im Abschnitt zwischen Amtsgraben und der Einmündung Lange Straße nur mit viel gegenseitiger Rücksichtnahme und zeitweise per Ampelschaltung möglich.
"Aber um eine bis zu vier Wochen dauernde Vollsperrung kommen wir nicht herum", kündigt Bauamtsmitarbeiter Björn Ladage bereits an. Dies könnte schon zu Beginn der kommenden Woche passieren. Es dürfte dann aber die letzte große Verkehrsbeschränkung im Zuge des Umbaus der Lauenauer Ortsmitte sein. Foto: al