BÜCKEBURG (wa). Ein Aufschrei ging durch die Bückeburger Bevölkerung als die hiesige Sparkassenfiliale verkündet hatte "Kunden bauen neues Sparkassengebäude". Nicht genug, dass für teures Geld das Gebäude abgerissen und neu aufgebaut werden soll, nein, wohlmöglich auch noch mit den Zinsen der Bürger. Doch alles halb so schlimm. Denn der Neubau an der Bahnhofstraße ist wirtschaftlich gesehen genau die richtige Entscheidung.
Sparkassenvorsitzender Hans-Heinrich Hahne und Bürgermeister Reiner Brombach machten dies am letzten Dienstag bei der offiziellen Grundsteinlegung noch einmal deutlich.
Obwohl das Gebäude äußerlich betrachtet kaum Mängel aufwies, brachte der Blick ins Innere Klarheit: die Heizung aus den 50er Jahren, unterschiedlich hohe Bauabschnitte und veraltete Technik. So die Bilanz des mittlerweile abgerissenen Gebäudes. Fünf beauftragte Architekturbüros waren unabhängig voneinander einer Meinung: der Abriss ist die beste Lösung. Darüber ärgern braucht sich nun wirklich niemand. Denn mit den besagten Kunden waren nicht die insgesamt 9.000 Girokontenbesitzer der Bückeburger Sparkasse gemeint, sondern die regionalen Firmen, die sich um Abriss und Neubau kümmern. Die sind nämlich gleichzeitig Sparkassen-Kunden. Unter anderem gehört dazu die Firma Wolter Bau GmbH aus Rinteln.
Die Filiale in der Fürstenstadt ist eine der größten in ganz Schaumburg. "Wir bieten unseren Kunden zwar Online-Banking an, aber die Menschen möchten auch das passende Gesicht zum Geschäft sehen", sagte Hahne in seiner Ansprache am Dienstag. Gilt die Sparkasse doch seit jeher als besonders "nah am Kunden". "Unser Auftrag ist es präsent zu sein. Wir sind vor Ort. Das hat uns stark gemacht", so Hahne. Und so soll es weiterhin sein. Insgesamt 13 Millionen Euro investiert die Sparkasse Schaumburg in die Zukunft des alten Standortes mit neuem Gebäude. Optimiert wird nicht nur aus energetischer Sicht, sondern genauso bei den Arbeitsabläufen. Bislang mussten die Mitarbeiter lange Wege auf sich nehmen, um von einem Gebäudetrakt zum nächsten zu gelangen. Dies wird sich voraussichtlich ab Frühjahr 2014 ändern. Uwe Becker, Bauleiter und Generalplaner der Firma Banco, informierte über weitere Schritte des Neubaus. Wenn alles gut gehe und der Winter keinen Strich durch die Rechnung mache, solle der Rohbau im April 2013 fertig sein. Auf 3.600 Quadratmetern entstehen drei Etagen mit Teilunterkellerung. Regenerative Energien sollen mittels einer Photovoltaikanlage genutzt werden. "Der Neubau macht unsere Stadt schöner", bekräftigte Brombach.
Der Grundstein, mit Sparkassen-S aus Plexiglas, wurde bestückt mit der letzten Schaumburger Wochenblatt-Ausgabe, dem Geschäftsbericht von 2011, einer Luftaufnahme des alten Sparkassen-Gebäudes im März 2012 und einem Sparkassen-Stammbaum von 1817 bis jetzt. Dazu Bilder von 1954 vom alten Komplex und aktuelle Münzen. Übrigens: Die alte traditionelle Kupferrolle zur Grundsteinlegung aus dem Jahr 54 ist beim Abriss nicht zum Vorschein gekommen. Deshalb wird das aktuelle Erinnerungsstück einen Platz im Vorraum des Tresor finden – so dass ihn auch jeder sehen kann. Foto: wa