STADTHAGEN (ag). Die Frauenklinik des Kreiskrankenhauses Stadthagen, die dem zertifizierten Brustzentrum Schaumburg angehört, hat in der letzten Zeit einige Neuerungen zu verzeichnen: Neben der Renovierung sämtlicher Räumlichkeiten auf der Station sechs wurde ein modernes Netzwerk eingerichtet, dass einen schnellen Austausch der Experten in den verschiedenen Praxen und Kliniken ermöglicht.
Das Brustzentrum Schaumburg wurde im Jahr 2006 von der deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert und ist ein Zusammenschluss aus Kliniken und Praxen in Schaumburg. Über 90 Prozent der Brustkrebserkrankten in Schaumburg werden im Brustzentrum behandelt. Für das Kreiskrankenhaus Stadthagen heißt das: 190 neue Brustkrebspatientinnen im Jahr. Über jeden einzelnen Fall, über die Diagnose und die weitere Vorgehensweise wird in einer Konferenz mit den Experten aus allen betroffenen Fachgebieten entschieden.
Das Krankenhaus Stadthagen hat jedoch nicht alle benötigten und sogar von den Zertifizierungsinstitutionen vorgesehenen Spezialisten vor Ort, um über die Therapieschritte der Patientinnen zu entscheiden.
Zu der Runde, die sich jeden Mittwoch trifft, mussten also die zwei diagnostischen Radiologen aus Mindener Praxen ins Krankenhaus Stadthagen fahren. Für die Ärzte mit eigenen Praxen war das deshalb nicht nur umständlich, der Zeitverlust durch die Fahrt nach Stadthagen war auch unwirtschaftlich. Um die Kooperationspartner und das Zertifikat nicht zu verlieren hat die Frauenklinik in moderne Technik investiert und eine Videokonferenz eingerichtet. "Mit der standortübergreifenden Fernkonferenz, die inzwischen seit drei Monaten benutzt wird, ist die optimale Versorgung der Patientinnen gewährleistet", versichert die Oberärztin Olga Ermakow. Durch eine drahtlose, verschlüsselte und sichere Verbindung untereinander ist die Kommunikation zwischen den Experten verbessert worden. Mit einem neuen Hochleistungscomputer, einem großem Bildschirm zur Auswertung der Bilder und der sicheren Leitung hat sich die seit 2006 bestehende Konferenz enorm vereinfacht. "Die Befunde können so über eine sichere Leitung besprochen werden, die Auswertung der Bilder und die Entscheidung über weitere Therapieschritte im Konsens ist somit unkomplizierter geworden", bemerkt Dr. Momme Arfsten, Chefarzt der Frauenklinik.
"Doch das ist noch nicht alles", ergänzt die Oberärztin, " im August haben wir die Patientinnen verlegt und die gesamte Station renoviert. Alles wirkt jetzt freundlicher und frischer".
Der Boden im Flur, der vom Bettenschieben arg mitgenommen war, wurde behandelt, die Zimmer haben neue Gardinen und einen neuen Anstrich bekommen. Jedes Zimmer sieht anders aus, manche in orange, andere in lindgrün. Nachdem vorher alles einfarbig in Beigetönen gehalten war, sind Ärzte und Patienten gleichermaßen erfreut über den Farbeinzug ins Krankenhaus.
Foto: ag