BÜCKEBURG (wa). Es gibt Dinge, die hat wohl jeder schon einmal erlebt. Wie zum Beispiel der Plumps in einen großen Busch Brennnesseln. Es juckt und zwickt, wenn die altehrwürdige Heilpflanze sich gegen unerwünschte Berührungen wehrt. Geht es nach Sozialwissenschaftlerin (Ernährung und Ökologie) Birgit Brinkmann sollten Menschen jetzt wieder zu den natürlichen "Fressfeinden" der Brennnessel gehören. Die sogenannten Brennhaare der Pflanze lassen sich nämlich ganz einfach mit einem Handschuh abrubbeln. So wird das Gewächs zu einem schmackhaften und gesunden Lebensmittel.
Unter dem Motto "Die Welt isst wild" lädt Birgit Brinkmann am kommenden Sonntag, 30. September, zu einer Exkursion in die Bückeburger Niederung ein. Treffpunkt ist um 11 Uhr an der Straße Am Nordhofe am hölzernen Ortsschild in Bückeburg/Scheie. Für etwa zwei Stunden bringt Brinkmann den Teilnehmern essbare Wildpflanzen näher und erklärt, wie diese in der Küche einen Platz finden können. "Ich möchte den Menschen zeigen, was die Natur für sie zu bieten hat. Ernährung ohne Energieverbrauch und Chemie", sagt die Deckbergerin. Angedünstet schmecke die Brennnessel wie Spinat, nur sei das Gewächs viel gesünder als Popeyes Leibspeise. Mit einer gehörigen Portion Vitamin C, Eiweiß und Kalzium mache sie sogar der Orange und Sojapflanze echte Konkurrenz, so Brinkmann. Gemeinsam mit Kapelle & Kapelle vom Landsitz Kapellenhöhe in Wiedenbrügge entwickelt sie außerdem gerade eine Brennnessel-Schokolade in der hauseigenen Chocoladen-Manufaktur des Traditionshauses. Immer öfter schürt die Industrie Misstrauen beim Verbraucher – warum also nicht ab und an auf Lebensmittel besinnen die schon seit Jahrhunderten als gesund und nahrhaft gelten. In Sachen Nachhaltigkeit ist die Brennnessel ein wahres Naturtalent: Sie ist robust und wächst bekanntermaßen wie Unkraut. Bei der Exkursion am Sonntag geht es aber nicht nur um die diese Heilpflanze. Brinkmann – die sich passenderweise "Brennhild" nennt - spricht über die Vorzüge verschiedenster Wildpflanzen und gibt Anregungen für die Zubereitung. Auf ihrer Internetseite www.kann-man-essen.de stellt sie bereits einige ihrer selbst kreierten Rezepte vor.
Die Exkursion: Für neun Euro Unkostenbeitrag pro Person gibt es einen saisonalen Probierhappen und ein Kräutergetränk dazu. Anmeldungen erfolgen unter 05152/4606 oder 0157/38756965 sowie per E-Mail an info@kann-man-essen.de direkt bei der Diplom-Sozialwissenschaftlerin. Der Ausflug findet bei jedem Wetter statt und wird veranstaltet durch den Verein Schaumburger Land Tourismusmarketing. Foto: wa
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