1. "Aufgabe von Politik sollte es sein, diese Krise zu erklären"

    Burkhard Balz stellt sich Schülern zur Diskussion

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    BÜCKEBURG (ag). Die Schüler eines Politikkurses auf hohem Niveau hatten in ihrem Unterricht am 24. September hohen Besuch aus Brüssel: Der Europaabgeordnetete Burkhard Balz besuchte das Adolfinium Bückeburg um mit den Schülern zu diskutieren und Fragen zu europapolitischen Fragen und ganz aktuell der Staatsverschuldung und der Bankenkrise, zu beantworten.

    Die Schüler im Kurs des Politiklehrers Björn Rimers haben im Vorfeld einige Fragen vorbereitet, die sie hinsichtlich der Krise gerne aus erster Hand beantwortet haben wollten. Burkhard Balz, der heute mit seiner Familie in Stadthagen lebt, ist öfter in Schulen um mit Schülern zu diskutieren: "Aufgabe von Politik sollte es sein, diese Krise zu erklären." Seit 2009 ist er für Niedersachsen im Europaparlament und dort vorrangig im Ausschuss für Wirtschaft und Währung. Er ist somit der ideale Kandidat, um dem neugierigen Kurs des elften Jahrgangs alle politischen Fragen zur Schuldenkrise zu beantworten. Den Schülern vermittelt er nicht nur seine Sicht auf die Staatsverschuldung und die Bankenkrise, er erläutert auch in wesentlichen Zügen wie es dazu kommen konnte und auf Nachfrage, was er als größtes Problem der Krise betrachte. Besonders interessiert zeigte sich der Politiker, als es daran geht die Rolle Deutschlands zu diskutieren: "Wird es kritisch?" Wirklich kritisch wird es laut dem 43-jährigen vorerst dank Deutschlands betrachtlichem Vermögen nicht. "Deutschland hat bisher sehr verantwortungsvoll und klug gehandelt." Als wichtige Aufgabe des Bundes sieht der Politiker aber noch Nachholbedarf bei der Aufklärung der Bürger. Die Krise müsse besser erklärt werden. Das Problem ist aber, dass die höchstkomplexen Vorgänge schwer zu vermitteln sind. "Der Teufel steckt im allerletzten Detail", sagt Burkhard Balz. Nach und nach kommen zwischen dem Politiker und den Schülern richtige fachliche Diskussionen auf. Auch kritischen Fragen stellt sich der Politiker gerne. Die abschließende Frage übernimmt der Politiklehrer Björn Rimer, indem er dem Abgeordneten nach seiner Vision für Europa 2020 fragt. "Aufgabe der EU wird es in Zukunft sein, seine Mitglieder zusammenzuhalten, auch wenn diese in unterschiedliche Richtungen drängen. Außerdem soll sie für das stehen, wofür sie gegründet wurde: Solidarität, Transparenz und Vielfalt", bezieht der Politiker Stellung. Zudem solle die Union nicht mehr alles entscheiden, sondern sich wieder auf die Kernthemen, wie Wirtschaft, Umwelt oder Energiepolitik besinnen. Für die Schüler, die sich viel in die Diskussion mit einbrachten, war es mal eine besondere Erfahrung, die im Unterricht behandelten Themen mit einem Akteur des europäischen Parlaments zu besprechen. Der Kurs um Björn Rimer plant jetzt einen Ausflug, um das Parlament vor Ort zu besichtigen und weiteres Wissen zur europäischen Zusammenarbeit zu gewinnen. Foto: ag

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