STADTHAGEN (ag). Die Klasse 10f hat das Projekt "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" durch eine Unterschriftensammlung über vier Wochen hinweg initiiert, um zu beweisen, dass sie eine Schule mit Courage sind. Mit den Unterschriften von über 500 Schülern, Lehrern und Personal, erhielt die Schule den Titel, der in dem Sinne noch keine Auszeichnung für geleistete Arbeit ist, sondern vielmehr eine Selbstverpflichtung für die Zukunft. "Wir übernehmen Verantwortung an unserer Schule, gegen alle Formen von Diskriminierung vorzugehen", versprechen die Schüler der 10f. "Nur gemeinsam sind wir stark gegen Rassismus und Diskriminierung". Die Schulleiterin Rotraud Becker ist stolz auf ihre Schüler. Auch in der Vergangenheit haben diese in verschiedenen Kursen schon ihre Courage unter Beweis gestellt. Neben dem Kurs "Arbeit für den Frieden" gibt es die Streitschlichter, einen Vielvölkerstammtisch und das Projekt "Stadthagen braucht Zivilcourage", das in Kooperation mit anderen Schulen läuft.
Der Landeskoordinator des Projekts in Niedersachsen, Dr. Peter Kaufmann, nimmt die Verleihung des Titels vor. Seit dem Jahr 1999 werden etwa zehn Schulen im Jahr mit dem Titel versehen. Dank steigender Tendenz wird Ende des Jahres in Niedersachsen die 150. Schule mit dem Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" versehen. Dieser Titel soll in der Schule am Schlosspark nun langfristig etabliert werden, über mehrere Generationen von Lehrern und Schülern hinweg. Die Schülerin Elisabeth verlas den Text der Urkunde, bevor diese der Schule verliehen wurde.
Auch Uwe Mensching, Dezernent der Landesschulbehörde ist stolz darauf, dass die Schüler gegen Gewalt, Rassismus und Diskriminierung im Schulalltag aktiv werden: "Junge Menschen müssen sich frühzeitig mit Ausländerfeindlichkeit auseinandersetzen, da sie sehr bald die Gesellschaft tragen werden und alle Entscheidungen dahingehend treffen".
Dieter Kindermann, Schatzmeister des Schaumburger Mosaik Multikultureller Verein e.V., hat mit Schüler im Rahmen einer Projektwoche im vergangenen Schuljahr eine Untersuchung zur Integration in Schaumburg getätigt, deren positives Ergebnis er bei der Veranstaltung präsentiert und resümiert, dass die Familien in Schaumburg außerordentlich gut integriert sind. Sebastian Edathy, Vertreter für den Wahlkreis Nienburg - Schaumburg im Deutschen Bundestag, wird zum dritten Mal Pate einer Schule mit Toleranz, die mit Courage gegen Rassismus und Gewalt angeht. Er betont die Wichtigkeit solcher Projekte, die sich gegen Rassismus einsetzen. "Demokratie, Toleranz und Akzeptanz müssen erlernt werden". Für die Zukunft wird Sebastian Edathy als Wegbegleiter und Ansprechpartner für die Schule fungieren.