MESSENKAMP (al). Die Freiwillige Feuerwehr Messenkamp hat alle Register ihres Könnens gezogen. Bei einem Wochenende anlässlich des 80-jährigen Bestehens zeigte sie Einsatzstärke bei einer Rettungsübung, Eifer bei der Betreuung junger Besucher und organisatorisches Geschick bei der zur "Partyhalle" umfunktionierten örtlichen Sporthalle. Einwohner und prominente Gratulanten sparten nicht mit Lob.
Spektakuläres ereignete sich schon zum Auftakt. Da wurde die hohe Stichflamme bei einer Fettexplosion demonstriert; gut 200 Zuschauer erlebten die Rettung eingeschlossener Personen aus einer verqualmten Behausung. In dem großen Zelt waren zuvor Kinder auf Entdeckungstour gegangen.
Eine Nebelmaschine trübte die Sicht. Trotzdem mussten sie ein Stofftier finden. Später zeigten ihnen Helfer die Funktion einer Wärmebildkamera. Große Leute konnten sich dagegen über das Innenleben von Einsatzfahrzeugen und anhand von Schautafeln über den Alltag der Ortsfeuerwehr informieren. Am Abend berichtete Ortsbrandmeister Tobias Komossa den Zuhörern über die aktuelle Situation der Helfertruppe. 80 Prozent aller Dorfkinder gehören nach seinen Angaben momentan der "Floriwehr" an. Neuen Zulauf bei der Jugend habe es dank eines sommerlichen Ferienangebots gegeben.
Der Kreis der Aktiven zeichne sich durch großen Fleiß aus: Momentan sind zehn Atemschutzgeräteträger ausgebildet. Zusätzlich zum laufenden Übungsdienst sei außerdem der neue Kleinbus ausgestattet worden.
Die aus eigenen Mitteln erfolgte Fahrzeugbeschaffung habe zwar "zu vielen Meinungen im Dorf" geführt; es habe sich jedoch gezeigt, dass die Anschaffung notwendig gewesen sei.
Aus der Chronik berichtete Jugendfeuerwehrwartin Ilka Rekasch, die unter anderem die nur sieben Ortsbrandmeister in der lokalen Feuerwehrgeschichte aufzählte und an die Gründung der Jugend- und der Kindergruppe in den Jahren 1999 und 2005 erinnerte.
Der stellvertretende Samtgemeindebürgermeister Dieter Brand sah Wehren nicht allein versiert im Kampf gegen Feuer und Hochwasser: Sie trügen zu einem lebendigen dörflichen Leben bei. Bürgermeister Frank Witte überreichte eine Fahne mit dem Gemeindewappen und lobte die Verlässlichkeit der uniformierten Helfer: "Feuerwehr bedarf unser aller Unterstützung." Gemeindebrandmeister Jürgen Wilkening forderte zu weiteren Anstrengungen auf, den Nachwuchs für das Helferwesen zu gewinnen.
Augenzwinkernde Kritik formulierte der Vorsitzende des MTV Messenkamp, Manfred Meyer, zur umfunktionierten "Partyhalle": "Wehe, wenn nicht alle Turngeräte wieder auf ihren Platz finden", mahnte er an. Zugleich zollte er Anerkennung: In die breite Nische für Barren und Bälle "passt die Theke doch prima hin".Foto: al