1. Viel Frust über die fehlgeschlagene Namensänderung des Sohnrey-Weges

    Ortsrat will eine Entscheidung für ganz Rinteln / "Nicht akzeptabel"

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    RINTELN (ste). In einer Pressemitteilung teilt die SPD-Stadtratsfraktion mit, dass sie kein Verständnis für die gescheiterte Namensänderung des Heinrich-Sohnrey-Weg habe. Im Ortsrats hatten CDU und WGS für ein Beibehaltung des Namens gestimmt. Die SPD hat Zweifel, ob man Sohnrey weiterhin mit der Benennung einer Straße ehren sollte. Seine NS-Vergangenheit sei nicht zu leugnen. Aus diesem Grund sei es auch nicht nachvollziehbar, warum CDU und WGS eine Entscheidung der Straßenumbenennung erst dann treffen können, wenn Uni-Historiker und -Rechtsabteilung der Universität Göttingen ausgehend von Prof. Möbus Forschungsergebnissen überprüfen, ob Sohnrey die 1934 verliehene Ehrenbürgerwürde der Universität aberkannt wird. Allein die Fragestellung für die Untersuchung gebe eigentlich schon einen direkten Hinweis, dass die Person Sohnrey historisch mit einer bestimmten Tendenz gesehen werde. Eine historische Bewertung erfolge sinnvollerweise immer retrospektiv, auch wenn das in der Sitzung von Seiten der WGS in Frage gestellt wurde. "Wie könnten wir uns heute für die freiheitlichen Werte unseres Grundgesetzes bekennen, wenn wir nicht all das vor Augen hätten, was insbesondere in der Zeit des Dritten Reiches passiert ist?", fragt Astrid Teigeler-Tegtmeier für die SPD-Stadtratsfraktion. Selbst wenn Sohnrey kein Kriegsverbrecher sei, so sei er der Verbreiter einer NS-Ideologie. Die SPD-Ortsratsfraktion sehe sich nicht nur als Sprecher der Anwohner des Sohnrey-Weges, sondern habe versucht für die gesamte Kernstadt zu entscheiden.

    "Die Außenwirkung, die mit diesem Beschluss auf ganz Rinteln strahlt, wird von der SPD-Stadtratsfraktion als nicht akzeptabel angesehen. Wenn ganze Städte wie Bad Nenndorf sich seit Jahren für freiheitliche Werte einsetzen, indem braune Aufmärsche durch die Zivilcourage aller Bürgerinnen und Bürger verhindert werden, kann es an einer bloßen Straßenumbenennung zur rechten Zeit in Rinteln ja wohl nicht scheitern!", so Teigeler-Tegtmeier.

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