RINTELN (km). Der Arbeitskreis Denkmalschutz hat jetzt in einem Brief an Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz sowie an alle Mitglieder des Stadt- und des Ortsrates an die Aktion "Leitbild für die Zukunft unserer historischen Altstadt" erinnert. Aus aktuellem Anlass und im Hinblick auf die September-Sitzungen von Ortsrat und Stadtrat, heißt es darin, sei es ein besonderes Anliegen, dass die im Herbst 2011 mit großer Resonanz durchgeführte "Bürger-Mitmach-Veranstaltung" zur gemeinsamen Erarbeitung eines entsprechendes Konzeptes jetzt fortgeführt werde. Dabei stehe auch das "seinerzeit so erfolgreich gewonnene Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger für ihre Stadt" auf dem Spiel, so Arbeitskreis-Vorsitzender Matthias Florian Wehrung.
In enger Abstimmung mit der Stadt hatte der Arbeitskreis im Herbst letzten Jahres öffentlich alle Interessenten dazu eingeladen, sich bei dem angepeilten gemeinsamen Beratungsprozess in Arbeitsgruppen (Denkmalschutz, Einzelhandel, Verkehr, Wohnen) aktiv mit einzubringen. In seiner Auswertung der Auftaktveranstaltung war der als Moderator derartiger kommunaler Prozesse bundesweit renommierte Diplom-Ingenieur David R. Froessler aus Düsseldorf zu folgende Punkte "sehr viele und konstruktive Anregungen" gefunden, die sich gut als Ausgangspunkt zu Schwerpunktthemen der Stadtentwicklung Rintelns in Arbeitsgruppen eigneten.
Zudem hatte der Experte "eine außergewöhnlich große Bereitschaft, sich konkret an einem solchen Prozess zu beteiligen", konstatiert. Bei einem derartigen Auftakt-Treffen finde sich vergleichsweise selten eine so große Anzahl von Teilnehmern, die sich ganz konkret für eine weitere Beteiligung anmeldeten. Aus seiner Sicht sei das "ein ausgesprochen wichtiges und gutes Kapital für den weiteren Prozess in Rinteln". -
Bereits im Februar hatte der Vorstand des Arbeitskreises die vom Moderator Froessler umfangreich dokumentierten Ergebnisse der Veranstaltung an den Bürgermeister übergeben. Dabei habe es beiderseitige Einigkeit gegeben, "dass es die engagierte und aktive Mitarbeit der Bürger Rintelns verdient, von der Stadt aufgegriffen zu werden", wie es in dem offenen Brief heißt, dass die Auftaktveranstaltung fortgeführt werden solle und und die Stadt zu dem Zweck zunächst einen externen Moderator suchen solle.
Am siebten August wurde dem Arbeitskreis unterdessen im Rathaus eröffnet, dass die Suche nach einem geeigneten Moderator noch zu keinem Ergebnis gekommen sei und zur Zeit aufgrund der Auslastung der Verwaltung durch den Sportentwicklungsplan, die Planung der Entlastungsstraße im Industriegebiet Ost sowie der Planungen zur Zukunft der Ortswehren nachrangige Priorität habe. Gegen den Vorschlag des Arbeitskreises, dass Stadt und Arbeitskreis zunächst die erneut die Dienste von David Froessler als Moderator einer ersten Fortsetzungsveranstaltung in Anspruch nehmen sollten, habe es keine Bedenken gegeben. Auf Anfrage des Arbeitskreises bei Froessler habe der spontan seine Bereitschaft bekundet, in enger Abstimmung mit der Stadt eine solche Veranstaltung alsbald konzeptionell vorzubereiten und zu moderieren.
Über die Suche der Stadt nach einem Moderator, so Matthias Florian Wehrung, sei viel Zeit ins Land gegangen. Bis heute seien die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung über Ergebnisse, Auswertung und Fortsetzungebemühungen nicht informiert worden. "Es wäre nur verständlich," heißt es wörtlich - "für die Stadt jedoch fatal, wenn sich ausgerechnet bei den gemeldeten Aktivisten der resignierende Eindruck breit machen, beziehungsweise verfestigen würde, bei dem Bürger-Mitmach-Projekt düpiert worden zu sein."
Im übrigen habe Baudezernent Reinhold Koch seine Bereitschaft bekundet, noch in diesem Jahr mit David Froessler Abstimmungsgespräche über die Fortführung der Aktion zu führen. Der Arbeitskreis Denkmalschutz hat die Stadt um Zustimmung dafür gebeten und angeregt, das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzungen zu bringen: "Damit würden Sie zugleich das positive politische Signal dafür senden, dass die Stadt bereit ist, den eingeleiteten Bürger-Mitmach-Prozess zur Zukunft unserer Altstadt in ihre Hände zu nehmen." Foto: km