1. Bundesrat entscheidet: Gute Chancen auf RI-Kennzeichen

    Prof. Dr. Ralf Bochert befragt die Menschen in 176 Städten nach ihrer Meinung

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    RINTELN (ste). "Rinteln ist die Marke und das RI-Kennzeichen das Symbol dafür", so Prof. Dr. Ralf Bochert von der Hochschule Heilbronn, der mit einem Team eine Befragung zum Thema "Wiedereinführung des auslaufenden Kennzeichens" durchführte und dabei auch Rinteln im Focus hatte. Er machte der Stadt Hoffnungen auf die Rückkehr des Altkennzeichens: "Der Bundesrat entscheidet am 21. September darüber!" Und derzeit stehen die Zeichen in den Ländern auf Zustimmung. Ein Entscheidungskriterium dürfte seine

    Studie sein, deren Ergebnis eindeutig ist: "Eine Mehrheit von 74 Prozent wünscht sich Rückkehr zum Altkennzeichen. Große Zustimmung gibt es in den neuen Ländern und auch bei jungen Menschen. Über 40.000 Personen in 176 deutschen Städten wurden befragt!" Die "Heilbronner Initiative Kennzeichenliberalisierung" widmete sich den Möglichkeiten, auslaufende Kfz-Kennzeichen wieder einzuführen oder durch Gebietsreformen gefährdete Kennzeichen zu erhalten. Um heraus zu finden, wie die jeweilige lokale Bevölkerung zu dieser Idee steht, wurden dazu in den Jahren 2010 bis 2012 mehr als 40.000 Personen in 176 deutschen Städten im Rahmen des Projekts befragt. Kopf der Aktion war Prof. Dr. Ralf Bochert, der die Fächer Volkswirtschaftslehre und Destinationsmanagement im Studiengang Tourismusmanagement an der Hochschule Heilbronn vertritt. Nur zwölf Prozent der Befragten sprachen sich dabei für die Beibehaltung der aktuellen Situation aus. Auffällig stark war der Wunsch zur "Reform der Reform" in den neuen Bundesländern. Je kürzer der Kennzeichenverlust zurückliegt, desto mehr Befürworter gab es. "Diese Ergebnistendenz in den neuen Bundesländern war zu erwarten. Überraschend ist jedoch, dass zwei Drittel der Befragten in den alten Bundesländern, wo die Gebietsreformen zum Großteil bereits in den 1970er Jahren durchgeführt wurden, ebenfalls zu ihrem Altkennzeichen zurück wollen. Dies zeigt, welche Langfristigkeit und Nachhaltigkeit das Thema hat", so Prof. Dr. Ralf Bochert. Vor allem die deutliche Zustimmung der jüngsten Altersgruppe von 16 bis 30 Jahren fällt auf: Offensichtlich besteht ein eindeutiger Wunsch bei jungen Menschen nach Verortung in Ihrer Stadt.

    Auch in Rinteln waren die Ergebnisse eindeutig. Von 274 befragten Personen sprachen sich 65,2 Prozent (altersgeglättet) für die Wiedereinführung des RI-Kennzeichens aus; Männer etwas stärker als Frauen. Auffällig dabei, dass die jüngeren Menschen stärker an der Wiedereinführung interessiert waren als die älteren. Prof. Dr. Ralf Bochert sieht in seiner Initiative Kennzeichenliberalisierung auch Marketingmöglichkeiten für die Städte: "In der Wahrnehmung der Menschen sind Städte mit eigenem Kennzeichen größer als solche ohne!" Damit, so Bochert, erhalte die Stadt ein kostenloses Marketinginstrument in der Außenwahrnehmung. Ein Projekt, das Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz ebenso wie viele seiner Amtskollegen bundesweit schon vor Jahren angestoßen hatte und das am Veto des Landkreises scheiterte. Für die Kreise soll die Einführung der Wunschkennzeichen kostenneutral erfolgen, für die Autofahrer, die einen Wechsel wünschen, entstehen jedoch Gebühren. Neue Kennzeichen, Ummeldegebühren und gegebenenfalls noch ein Aufschlag von zehn Euro für ein Wunschkennzeichen schlagen bei Ummeldungen zu Buche. In Wetzlar, wo mit einer Sondergenehmigung bereits das WZ-Kennzeichen eingeführt wurde, kamen bereits am ersten Tag 700 Ummeldewillige in die Zulassungsstelle.

    Foto: ste

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