1. Seit 30 Jahren gehen die Basketballer auf Korbjagd

    Der erste Sieg lässt fast ein ganzes Jahr auf sich warten / Aufsteig in die Oberliga zählt zu den größten Erfolgen

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LINDHORST (rh). 1982 im September fing alles an: Mit einer männlichen B-Jugend startete der TuS Jahn Lindhorst in seine erste Basketballsaison. Kurz vorher war der Verein als ordentliches Mitglied in den Deutschen Basketball Bund aufgenommen worden. Am 29. September beginnt für die Korbjäger des TuS Jahn nun die dreißigste Saison.

    In der kleinen Lindhorster Turnhalle begann im Frühjahr 1991 Rainer Hempelt mit der Vorbereitung. Er hatte circa 15 Jungen dabei, alle aus anderen Sportarten, für sie war Basketball absolutes Neuland. Pünktlich zum Saisonbeginn 1992 war die neu gebaute Lindhorster Kreissporthalle fertig und die ersten Punktspiele konnten beginnen.

    Natürlich gab es für die neue Mannschaft kaum etwas zu holen und auf den ersten Sieg musste fast ein ganzes Jahr gewartet werden.

    Das hinderte sie aber nicht am Weitermachen. Viele Kinder folgten ihrem Beispiel und nach und nach entwickelte sich der Standort Lindhorst zu einer Basketballhochburg in Schaumburg. Bis zu dreizehn Mannschaften spielten in einigen Jahren für den Verein, von der U10 bis zu den Damen und Herren. Auch die Erfolge stellten sich ein. Viele Mannschaften im Jugendbereich errangen Bezirksmeistertitel und schafften die Teilnahme an den Landesmeisterschaften. Im Seniorenbereich schafften es die 1. Herren bis in Oberliga Niedersachsen, die Damen wurden langjähriger Bestandteil der Bezirksoberliga. Eine ganze Reihe Lindhorster Jugendspieler spielten bei wichtigen Turnieren für die Bezirksauswahl Hannover; 1983 beim Turnier in Osnabrück bestand sogar die komplette "Erste Fünf" der Bezirksauswahl mit Holger Hempelt, Dersim Aras, Mathias Bünte, Jost Gieseke fast ausschließlich aus Lindhorster Spielern.

    Mathias Bünte und Holger Hempelt schafften dann sogar zwei den Sprung in die Niedersachsenauswahl der C-Jugend. Ein Highlight des Lindhorster Basketballs begann 2004: Die 1. Herrenmannschaft schaffte den Aufstieg in die Oberliga Niedersachsen.

    Einen großen Anteil am Erfolg hatten dabei die vom TK Hannover gekommenen Heinrich Gerhardt und Victor Burhanau als Spielertrainer beziehungsweise als Spieler. Bis 2011 spielte die Mannschaft dort mit zwischenzeitlichem Abstieg insgesamt fünf Jahre und machte so auch den Ort Lindhorst über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt. Die holländische Auswahlspielerin Early Krommenhoek (1986 bis 88) und besonders der Ex-NBA- Profi Cunnie Williams (ehemals LA Lakers) (1998) waren wohl die beiden prominentesten Spieler im Trikot des TuS Jahn Lindhorst. Neben Rainer Hempelt, der die Abteilung 1982 gründete und der heute noch Abteilungsleiter und Trainer ist, gehört inzwischen auch Torsten Meier zu den unverzichtbaren Personen in der Sparte. Er ist seit 1984 dabei und arbeitet immer noch als Jugendtrainer, Schiedsrichter und Schiedsrichterwart. Dienstälteste Spieler sind Taner Allak (spielt immer noch bei den Herren und ist zudem Schiedsrichter) und Alexander Weinert, der heutige Kapitän der 1. Herrenmannschaft. Lindhorster Talente machten auch nach ihrem Abschied vom TuS Jahn in anderen Vereinen Karriere. Melanie Maschke, sie begann als 9-jährige in Lindhorst) schaffte es bis in die 2. Bundesliga, Lennart Marx bis in die Regionalliga

    Momentan hat es der TuS Jahn nicht leicht was die Nachwuchsarbeit betrifft. "Wir haben viel größere Schwierigkeiten als noch vor zehn Jahren, Kinder zum Basketball zu bekommen. Viele andere Freizeitaktivitäten und auch erhöhter Schulstress spielen dabei eine große Rolle", stellt Rainer Hempelt fest, "was den Seniorenbereich betrifft, so war es ohnehin schon überraschend, dass wir da oben lange mitspielen konnten und können. Es fällt ungeheuer schwer, hier auf dem Lande eine hochrangige Mannschaft zusammen zu stellen beziehungsweise zu halten. Aber damit müssen wir halt leben und wir werden trotzdem immer weiter Kindermannschaften aufbauen, so wie zurzeit eine männliche U10 und eine weibliche U11", fasst Rainer Hempelt zusammen.

    Foto: privat

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an