STADTHAGEN (em). Die CDU-Kreistagsfraktion hat nach Aussage ihres Vorsitzenden Gunter Feuerbach das Kreisaltenzentrum in Stadthagen besichtigt und dabei die Umsetzung des neuen Hausgemeinschaftskonzeptes sehr begrüßt. "In diesen familienähnlichen Gruppen kann viel Alltagsnormalität gelebt werden."
Annette Ebeling, die zusammen mit ihrem Kollegen Christoph Merseburger die Geschäfte des Kreisaltenzentrums leitet, erklärte den CDU-Abgeordneten zu Beginn die wechselvolle Geschichte der Einrichtungen des Kreisaltenzentrums auf. So seien im Gegensatz zum Haus in Stadthagen am Krankenhaus, das erst 1981 als modernes Pflegeheim neu gebaut wurde, die Häuser in Krainhagen und Helpsen nach dem Zweiten Weltkrieg Flüchtlingsunterkünfte gewesen und im Zuge der medizinischen und pflegerischen Modernisierung von reinen Verwahranstalten zu Einrichtungen mit besseren Zimmern sowie Freizeit- und Beschäftigungsangeboten weiterentwickelt. Besonders in den 1980er- sowie 1990er-Jahren sei im Zuge neuer Gesetze vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels ein Bedarf nach mehr professionellen Pflegeplätzen, aber auch ambulanter Pflege entstanden. Dieses mündete in der Gründung von neuen Anbietern auf dem Pflegesektor. Daneben führten aber auch steigende Anforderungen von Bewohner sowie Angehörigen dazu, dass in den Pflegeeinrichtungen das Qualitätsmanagement, die Dokumentation und die breite Fortbildungen der Mitarbeiter einen hohen Stellenwert bekommen haben. Annette Ebeling bringt diese Entwicklungen auf den Punkt: "Pflegeeinrichtungen werden immer mehr zu professionell geführten Wirtschaftsbetrieben." Deshalb habe der Landkreis entschieden, das Kreisaltenzentrum in eine gemeinnützige GmbH auszugliedern und den Standort Helpsen wegen der schlechten Infrastruktur und dem hohen Konkurrenzdruck in der nahen Umgebung aufzugeben. Umfassende Instandhaltungen, aber auch neue Investitionen können nun aus eigenen Mitteln erwirtschaftet werden. In Helpsen wird deshalb der Altbau saniert und ein Neubau geschaffen. Am Standort Stadthagen neben dem Krankenhaus wurde ein moderner Anbau fertiggestellt. Besonders stolz sei die Geschäftsführerin darüber, dass am Standort Stadthagen seit der Gründung im Jahr 1981 die Auslastung ohne Unterbrechung bei 100 Prozent liege. "Mit dem Hausgemeinschaftskonzept im neu angebauten Trakt in Stadthagen, einem Alleinstellungsmerkmal in der Umgebung, stärken wir den Standort weiter", ist sich Annette Ebeling sicher. Immerhin habe sich das Klientel in den vergangenen zwanzig Jahren stark verändert. Standen 1981 noch körperliche Probleme im Vordergrund, gäbe es heute immer mehr Personen ohne Tagesstruktur. "Für diese Bewohner ist eine Begleitung über den ganzen Tag wichtig, was in dem Hausgemeinschaftskonzept gut umgesetzt wird."Foto: privat