Fußballfans, die viele Tore sehen wollten, waren in den vergangenen Jahren beim Duell 96 gegen Werder eigentlich immer gut aufgehoben. Am heutigen Sonnabend scheint die Chance auf ein Spektakel in der AWD-Arena besonders hoch. Die "Roten" zeigten sich im bisherigen Saisonverlauf torhungrig wie selten. Werder scheint nach mäßigen Leistungen in den vergangenen beiden Spielzeiten wieder eine Elf beisammen zu haben, die schwungvollen Fußball zeigt.
Hannover 96 zerpflückte vor der Länderspielpause genüsslich den VfL Wolfsburg mit 4:0. Die "Roten" ließen die Wolfsburger gar nicht in die Begegnung kommen, zwangen sie vom Start weg mit viel Laufarbeit und bissigen Zweikämpfen zu Fehlern. Diese wurden von den Hannoveranern eiskalt ausgenutzt. Szabolcs Huszti erlebte auf dem linken Flügel geradezu eine Leistungsexplosion und wirbelte die "Wölfe" durcheinander. Der Ungar bereitete alle vier Treffer für 96 vor. Stürmer Artur Sobiech ärgerte Wolfsburgs Hintermannschaft gewaltig und erzielte zwei Treffer. Dazu war Leon Andreasen erfolgreich und auch Abwehrspieler Karim Haggui kam zu einem Treffer.
Gegen Wolfsburg setzte sich fort, was sich schon zuvor in dieser Serie andeutete. Momentan strahlt gleich eine ganze Reihe von 96-Akteuren Torgefahr aus, darunter auch das Innenverteidiger-Duo sowie Andreasen aus dem defensiven Mittelfeld heraus.
Dass 96 auch gegen Bremen eine Gala gelingt, wie gegen die an diesem Tag wie gelähmten Wolfsburger, ist nicht zu erwarten. Bei der Heimstärke von 96 ist es aber berechtigt, mit Optimismus in die Begegnung zu gehen. Werder-Trainer Thomas Schaaf hat nach längerer Durststrecke wieder eine spielstarke und stabile Elf formiert. Die Bremer kommen jetzt verstärkt über die Flügel, mit dem zuletzt glänzend aufgelegten Marko Arnautovic auf rechts und dem pfeilschnellen Dribbler Eljero Elia auf links. Beide werden abgesichert und unterstützt von den laufstarken Außenverteidigern Gebre Selassie und zuletzt Clemens Fritz. Aaron Hunt leitet das Spiel in der Zentrale, im defensiven Mittelfeld schalten Zlatko Junuzovic und Kevin de Bruyne um, namhafte Alternativen wie Mehmet Ekici stehen bereit. Vorne sorgt der wuchtige Stoßstürmer Nils Petersen für Gefahr.
Aufgabe für 96 wird es sein, die Außen abzuschirmen, ihnen die Lust am Spiel zu nehmen und sie in die Defensive zu drängen und gleichzeitig das Zentrum zu dominieren.
Bei schnellen Gegenstößen dürfte die neuformierte Bremer Elf noch Schwächen aufweisen.
Foto: bb