1. Aus Stoff und Pappmaché

    Projektgruppe "Kunstetage" überrascht mit kreativen Facetten

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    LAUENAU (al). Farbe ist nicht gleich Farbe, und Stoff ist nicht gleich Stoff. Wie vielfältig künstlerisches Wirken sein kann, erleben gegenwärtig Besucher der Jahresausstellung der "Projektgruppe Kunstetage Lauenau". Mit einer Vernissage wurde soeben die Schau eröffnet, die noch bis zum 7. Oktober an Wochenenden sowie am Feiertag zu sehen ist. Ein Besuch lohnt: Das kreative Schaffen überrascht mit neuen Akzenten. Einen größeren Kontrast könnten die beiden Textilkünstlerinnen Ursula Steffen und Christiane Breuer nicht bieten. Während Steffen mit unbehandelten Materialien Collagen fertigt und Stoffstücke zum Beispiel zu Gesichtern zusammengesetzt hat, veränderte die Biochemikerin Breuer ihre Ausgangsrohlinge mitunter chemisch: Synthetische Fasern sind dabei geschmolzen und bilden nun bizarre Formen. Was man mit Farben machen kann, dokumentieren auf eindrucksvolle Weise andere Ausstellungsteilnehmer. Die Stadthägerin Ute Strebost hat sich auf geradezu filigrane Aquarelle spezialisiert; der Braunschweiger Oliver Wohlgemuth trug Acrylfarben so dick auf, dass seine Bilder bereits reliefartig wirken. Neu im Kreis der sich präsentierenden Kunstschaffenden ist der Lauenauer Günter Langer, der zwar ebenfalls zu Acryltuben greift,

    diese aber mit der Airbrush-Technik ergänzt und damit manchen seiner Bilder eine fließende Weite ins Unendliche verleiht. Und dass man aussagekräftige Gesichter und Köpfe nicht nur auf Papier bringen, sondern sie mit Pappmaché geradezu originell formen kann, beweist die Nienstädterin Martina Reis. Insgesamt tragen 14 Künstler zur Vielfalt der Schau bei. So dürfte eine ausführliche Auseinandersetzung mit den gezeigten Exponaten wiederum dem Betrachter eine ganze Menge neuer Erkenntnisse bereiten. Besonders deutlich könnte dies aber bei der Keramikkunst von Bruni Lemme sein, die gegenständliche und umgangssprachliche Begriffe in kleine Skulpturen umsetzt. Etliche Vernissagebesucher konnten sich da schon ein Lächeln nicht verkneifen. Zudem gab es genug Diskussionsstoff über die gesamte neue Ausstellung. Beeindruckt vom Start waren neben dem Europaabgeordneten Burkhard Balz auch der stellvertretende Schaumburger Landrat Horst Sassenberg sowie die beiden "Hausherren" und Bürgermeister Uwe Heilmann und Heinz Laufmöller. Traditionell ergänzten Künstler der CJD-Schule Schlaffhorst-Andersen Bad Nenndorf den Auftakt vor über 120 Besuchern mit musikalischen Beiträgen und inszenierten wenige Tage später einen Lieder- und Lyrikabend, der von nur etwa 50 Teilnehmern nur schwach besucht war. Heilmann kündigte ein weiteres künstlerisches Ereignis für die kommenden Wochen an: Das zur Erinnerung an den verstorbenen Bildhauer Josef Hauke soll nun offenbar endgültig im Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Bis Sonntag, 7. Oktober, aber bleibt die Projektgruppe Kunstetage mit ihrer Jahresschau Ziel von Besuchern: sonnabends von 14 bis 18 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Die Ausstellungsräume befinden sich im nicht barrierefreien ersten Stock eines ehemaligen Fabrikgebäudes im Gewerbepark. Der Zugang erfolgt über den Innenhof des Gewerbeparks, Carl-Sasse-Straße 3 durch eine entsprechende Beschilderung.Foto: al

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